Deshalb fragt BLS nach Geschlecht bei Libero-Abo-Anfrage
Eine Frau will sich auf der BLS-Webseite nach einem Abo-Preis erkundigen. Sie stutzt, als sie zuerst ihr Geschlecht angeben muss. Doch das hat seinen Grund.
Das Wichtigste in Kürze
- Die BLS fragt bei der Libero-Abo-Anfrage zuerst nach dem Geschlecht.
- Dies hat einen guten Grund.
- Männer haben ab 65 Jahren Anrecht auf ein Senioren-Abo, Frauen ab 64 Jahren.
Verwundert hat sich eine Leserin bei Nau.ch gemeldet. Sie interessierte sich für ein Bahn-Abo zwischen Thun BE und Bern. Also sucht sie auf der Internetseite der BLS nach dem Preis für die Strecke, die im Libero-Verbund acht Zonen umfasst.
Doch bevor sie die verschiedenen Möglichkeiten überhaupt prüfen kann, muss sie neben Strecke, Startdatum und Geburtsdatum auch das Geschlecht angeben.
«Das hat mich schon etwas verwirrt», so die Leserin. «Gibt es etwa verschiedene Preise, wenn man ein Mann oder eine Frau ist?»
Nau.ch hat bei der BLS nachgefragt. Dort kann man rasch aufklären: «Wir brauchen das Geschlecht wegen des noch unterschiedlichen Rentenalters», erklärt Mediensprecherin Helene Soltermann. «Frauen haben ab 64 Jahren Anrecht auf ein Abo zum Seniorenpreis, Männer erst ab 65 Jahren.»
Ab 2028 dann einheitlich
Das Geschlecht spielt also nur im Zusammenhang mit dem Geburtsdatum eine Rolle. Ausserdem: «Sobald das Rentenalter vereinheitlicht ist, werden wir auf die Abfrage verzichten.»
Durch die Annahme der Rentenreform AHV 21 am 25. September 2022 wird das Rentenalter in der Schweiz ab dem 1. Januar 2024 schrittweise vereinheitlicht. Ab 2028 gilt dann für Frauen und Männer ein einheitliches Referenzalter von 65 Jahren.
Übrigens: Auch andere ÖV-Unternehmen berücksichtigen Alter und Geschlecht. Bei der SBB etwa werden diese Angaben aber erst in einem späteren Schritt relevant.