Deshalb macht das Wetter im April, was es will
Schnee zum Wochenbeginn, heute bis zu 20 Grad, morgen ist wieder Temperatursturz angesagt. Der April, der macht halt, was er will. Warum?
Das Wichtigste in Kürze
- Der Winter kehrte Anfang Woche wieder zurück in die Schweiz.
- Schnee ist aber im April keine Seltenheit, wie ein Rückblick auf zehn Jahre zeigt.
- Schuld an der Wechselhaftigkeit ist die typische Druckverteilung im April.
Und auf einmal war's wieder Winter. Anfang Woche erwachte die Schweiz unter einer zarten Schneedecke. Obwohl der Frühling bereits angefangen hat, wurde es wieder kalt.
Seit Freitag herrschen wieder frühlingshafte Temperaturen – heute gibt es gemäss dem Wetterdienst «MeteoNews» sogar noch teilweise 20 Grad! Doch schon morgen folgt der nächste Temperatursturz, die Flocken gelangen teils wieder ins Flachland.
Gemäss «MeteoSchweiz» sinkt die Schneefallgrenze bis 400 Meter.
Wer sich jetzt denkt, dass Schnee im April eine Seltenheit ist, wird enttäuscht. So ungewöhnlich ist die Rückkehr des Winters eben doch nicht.
Der April, der macht, was er will. So lautet eine alte Bauernweisheit, die sich auf das wechselhafte Wetter im Frühlingsmonat bezieht. Schnee, Regen, Sonne, Hagel, Sturm – alles ist möglich. Auf die letzten zehn Jahre gerechnet, leben Deutschschweizer im Schnitt mit 2,5 cm Neuschnee im Jahr.
Selten Schnee, viel Niederschlag
Rekordverdächtig war hier der April 2001. Bei der Messstation in Zürich-Fluntern wurden am 21. April 2001 ganze 15 Zentimeter Neuschnee gemessen.
In St. Gallen gab es am selben Tag sogar 25 Zentimeter Neuschnee.
Solch grosse Wintereinbrüche sind allerdings selten. Dennoch gibt es im April im Durchschnitt eine Niederschlagssumme von rund 89 mm pro Monat. Nur die Monate Mai bis August schlagen mit einer höheren Summe zu Buche.
Kalte Luft von Norden
Doch neben Niederschlägen hat der April auch immer wieder viel Sonnenschein mit im Gepäck. 4,7 Stunden Sonnenschein liegen im Schnitt jeden Tag drin. Die Temperaturen liegen im Mittel allerdings im unteren Bereich. So beträgt die Durchschnittstemperatur im April bei lediglich acht Grad.
Doch wie entsteht diese Wechselhaftigkeit? Im April sind die Meere und Polargebiete noch sehr kalt. Gleichzeitig wärmt die Sonne die Erdoberfläche deutlich auf.
Dringt kalte Polarluft also nach Mitteleuropa vor, wird diese tagsüber erwärmt und steigt auf. Die Folge davon sind Quellwolken und diverse garstige Wettererscheinungen.
Das Wetter macht auch am Wochenende, was es will
Am günstigsten sind die Bedingungen, wenn sich über dem Atlantik ein Hochdruckgebiet befindet. Ein Tief zur selben Zeit über Skandinavien begünstigt, dass die Polarluft bis in die Schweiz gelangen kann. Wechselhaftes Wetter wird damit garantiert, wie Meteo Schweiz schreibt.
Durch das wechselhafte Wetter bleibt auch der Luftdruck im April am niedrigsten.