Deshalb sind aktuell so viele Kinder krank
In der Schweiz gibt es mehr Atemwegsinfektionen bei Kindern. Schuld daran ist Corona.
Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland infizieren sich vermehrt Kinder mit dem RS-Virus.
- Auch in der Schweiz ist ein solcher Trend zu beobachten.
- «Wir beobachten diesen Trend schon seit Juni», sagt der Verband Kinderärzte Schweiz.
Es hustet und schnupft an allen Ecken – und Schuld daran ist Corona!
Immer mehr Kinder infizieren sich mit dem RS-Virus. «Wir beobachten diesen Trend schon seit Juni», sagt der Verband Kinderärzte Schweiz gegenüber Nau.ch.
Von Pädiatrie Schweiz zur Verfügung gestellte Daten zeigen: In den drei Monaten von Anfang Juni bis September wurden vielerorts vermehrt Kinder wegen einer RSV-Infektion ins Spital eingeliefert. Die Kinderspitäler Kispi ZH und Triemli etwa verzeichneten einen deutlichen Anstieg.
Auch im Berner Inselspital wird dieser Trend registriert: «Seit Juni 2021 sehen wir eine in vorangehenden Jahren nie beobachtete Häufung respiratorischer Virusinfektionen.» Dies sagt Christoph Aebi, Chefarzt Universitätsklinik für Kinderheilkunde bei der Insel Gruppe. Dabei handle es sich vor allem um RSV- sowie Rhino-/Enterovirus-Infektionen.
Zeichen scheinen auf Besserung zu stehen
Dieser sei darauf zurückzuführen, dass Kinder wegen der Corona-Massnahmen weniger Viren ausgesetzt waren. Im vergangenen Winter infizierten sich laut Kinderärzteverband deutlich weniger Kinder und Säuglinge mit Influenza oder dem RS-Virus.
«Die sonst jährliche Winterepidemie mit RSV, die üblicherweise schweizweit etwa 2000 Hospitalisationen pro Winter verursacht, ist komplett ausgeblieben», erklärt Aebi. Darum holen Kinder diese Atemwegsinfektionen jetzt quasi nach.
Die Situation dürfte sich aber bald entspannen: «Aktuell scheinen die Häufigkeiten der RSV-Infektionen eher wieder rückläufig zu sein», heisst es vom Kinderärzteverband. Aktuell seien «auch andere übliche saisonale virale Infektionen», wie etwa die Hand-Fuss-Mund-Krankheit, bei kleinen Patienten zu beobachten.