Die Kultmoviegang schüttelt mit Ryan's Babe das Gehirn durch
Es gibt Filme, die man rational kaum erklären kann. «Ryan's Babe» gehört dazu. Die Kultmoviegang führt ihn am Freitag, 24. Mai 2019 im CineClub in Bern vor.
Das Wichtigste in Kürze
- «Ryan's Babe» aus Kanada lässt sich nicht auf ein einzelnes Genre festnageln.
- Manche vergleichen ihn mit «The Room», der zu den bekanntesten Trash-Filmen gehört.
- Die Kultmoviegang zeigt das bizarre Kleinod am Freitag, 24. Mai im CineClub.
Für die unerschrockenen Masochisten der Kultmoviegang aus Bern gibt es kaum Schmerzgrenzen. Sie spezialisieren sich auf die missratenen Werke, die vorwiegend ein Nischen-Dasein fristen. Ihre besonders ausgefallenen Funde werden einmal im Monat im Lichtspielhaus präsentiert.
Die Kultmoviegang weiss: Schund ist manchmal Trumpf und teilweise weitaus unterhaltsamer als das heutige Popcorn-Kino. Das beweisen Perlen wie beispielsweise «Samurai Cop», «Dangerous Men» oder «The Room».
Vom Mülleimer ins Heimkino
In ähnliche Fussstapfen wie «The Room» tritt ein kleiner, nahezu unbekannter kanadischer Fernsehfilm namens «Ryan's Babe». Der Vergleich stammt aus einem Zitat von der Rückseite der DVD-Variante des Labels Videonomicon. Ein Mitbegründer des Unternehmens hat den Streifen wortwörtlich im Mülleimer gefunden.
Danach wurde er restauriert und in einer limitierten Anzahl als Videokassette und DVD veröffentlicht. Verantwortlich für diesen Quatsch ist ein Regisseur namens Ray Ramayya, der dazu als Drehbuchautor und Produzent fungiert.
Mancherorts wird der Film in den Sparten «Thriller», «Drama», «Romanze» und sogar «Komödie» gelistet. Spannend, romantisch oder gar lustig im herkömmlichen Sinne ist er allerdings nicht. Das liegt auch daran, dass die Geschichte mindestens so konfus vorangeht, wie diejenige von «The Room». Dieser Umstand macht einen Teil der Faszination des im Jahre 2000 erschienenen «Ryan's Babe» aus.
Eine wahnwitzige Reise
Ryan (Bill LeVasseur) fährt planlos durch Kanada. Dabei gerät er mehr oder weniger zufällig in abstruse Situationen. Beispielsweise kapert eine aufgewühlte Frau (Catherine Rossini) mit einer Waffe seinen Wagen, nur um wenige Minuten später mit Ryan anzubändeln. Doch die Freundschaft endet so abrupt, wie sie begonnen hat.
Obsessiv verfolgt wird Ryan von Connie (Alix Hitchings), die er aus Kindertagen kennt. Weil Ryan sie abweist, täuscht sie einen Selbstmord-Versuch vor. Daraufhin heftet sich Connies trinkfreudiger Vater (Peter Kooy) an seine Fersen. Doch das ist erst der Anfang einer wahnwitzigen Reise, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Bei diesem inhaltlichen Chaos erstaunt es nicht, dass die Schauspieler sichtbar verwirrt agieren. Dazu kommen merkwürdige Schnitte, seltsame Szenenwechsel sowie Dialoge auf Seifenopern-Niveau. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass dieser knapp 88-minütige Flickenteppich nur für kurze Zeit auf einem kanadischen Bezahl-Sender lief.
Die Kultmoviegang bringt «Ryan's Babe» auf die Leinwand
Am Freitag, 24. Mai 2019, lässt sich die Gang nicht lumpen und zeigt den obskuren Film im Kino um 20:45 Uhr. Da bislang keine deutschsprachige Synchronisation vorhanden ist, wird er im englischen Originalton mit entsprechenden Untertiteln gezeigt.
Vorher gibt es ein Rahmenprogramm, bestehend aus einem speziellen Shot plus spielerischen Wettbewerben mit Preisen wie Kinotickets.