Die letzten Tage von FC Luzern Ikone Kudi Müllers Sportgeschäft
Es ist das Ende einer kleinen Ära. FC-Luzern-Ikone Kudi Müller schliesst nach 46 Jahren sein Sportgeschäft in der Stadt Luzern.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige Luzerner Fussballnati-Spieler Kudi Müller führte 46 Jahre ein Sportgeschäft.
- Ende Monat schliesst sein «Kudi Müller Sport» endgültig.
- Hauptgrund ist die Pensionierung seiner Frau Madeleine.
Das Lädelisterben macht auch vor prominenten Besitzern nicht Halt. Die letzten Tage von «Kudi Müller Sport» sind gezählt. Fussball-Legende Kudi Müller führte das Sportgeschäft gemeinsam mit seiner Frau Madeleine 46 Jahre lang. Nun sieht er sich gezwungen, es Ende Monat zu schliessen.
Nicht nur wegen dem wachsenden Onlinemarkt: «In erster Linie, weil wir beide pensioniert sind, Madeleine und ich.» Es hätte schon Interessenten gegeben, aber schlussendlich hätten sie keinen Nachfolger gefunden. Auch die vier Kinder haben beruflich andere Wege eingeschlagen.
Trikot-Wechsel sind besonders anstrengend
Als der Laden 1973 eröffnete, spielte Kudi Müller gerade bei Herta BSC in Berlin. «Ich war damals bei der Sportschuh-Fabrik Künzli und habe dort einen Fussballschuh entwickelt.» Daraus sei die Idee entstanden, einen Laden zu eröffnen. Dieser wurde zuerst von seinem Bruder geführt, «ich verkaufte Schuhe in Berlin.» Seither habe sich das Business stetig weiter entwickelt mit Hosen, Trikots, etc.
Es sei jedoch kein Zuckerschlecken gewesen, den Laden zu führen. «Da muss man wirklich à jour sein, um mit den anderen mitzuhalten.» Die Schnellentwicklung heute sei gewaltig: «Früher hatten Mannschaften teilweise drei Jahre dasselbe Shirt», heute hätten sie drei oder vier Dress und würden ständig die Farben wechseln. «Das ist anstrengend!»
Der «Pelé der Schweiz»
Neben vielen bunten Trikots finden sich in Kudi Müllers Laden aber auch viele Erinnerungsstücke- und Fotos. Ein 70 Jahre alter Fussballschuh oder ein Foto gemeinsam mit Fussball-Legende Pelé. Dieser sei einmal nach Luzern gereist und hätte Müller ganz besonders begrüsst: «Ich sei sein Freund und der Pelé der Schweiz.» Als grosser Bewunderer von Pelé sei das eine riesige Ehre für ihn gewesen. Zudem hat Müller sein Geschäft am Geburtstag von Pelé am 23. Oktober 1973 eröffnet.
Mit dem Ladenschluss geht nun zwar eine Ära zu Ende. Doch Müller freut sich auf mehr Zeit mit Frau Madeleine. Nun hätten sie endlich Zeit für Städtereisen oder Wanderungen. Wobei viel Zweisamkeit wird es wohl auch zukünftig nicht geben: «Kaum habe ich das publik gemacht, habe ich schon Anrufe von Kollegen gekriegt, die auch mitkommen wollen», schmunzelt der 70-Jährige.
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