Die SVP kämpft mit Kläberli-Heft und Spielfilm um Wähler
Die SVP bangt um ihren Platz im Parlament. Darum werden nun die letzten Kräfte mobilisiert. Der Episodenfilm «Wahlkampf» und ein Stickeralbum sollen es richten.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 20. Oktober wählt die Schweiz den National- und Ständerat neu.
- Nach kantonalen Wahlschlappen wird der SVP ein schlechteres Wahlresultat prophezeit.
- Verhindern sollen das ein Sticker-Sammelalbum und ein Spielfilm in mehreren Episoden.
Zürich, Luzern – die kantonalen Wahlen waren für die SVP kein Freudenfest. Nun geht es ans Eingemachte. Am 20. Oktober wählt die Schweiz ihr neues Parlament. Damit die «wählerstärkste Partei» ihren Titel halten kann, mobilisiert sie ihre letzten Kräfte.
In 21 Tagen, fünf Stunden und einigen verdrückten Minuten wird die erste Episode des SVP-Spielfilms «Wahlkampf» online gehen. Das zumindest kündet der Countdown auf der eigens eingerichteten Seite an.
In 15 Episoden über insgesamt 50 Minuten dürfen die Wähler der SVP-Spitze dabei zusehen, wie sie Jagd auf das SP-Strategie-Papier macht. Bei der Inszenierung scheint man sich für einmal über alle Grenzen hinweg gesetzt zu haben. Referenzen von Mission Impossible bis zur Musical-Bühne sind zu entdecken.
SVP Film: Vom «Paten» über «Mission Impossible» bis «Heidi»
Der Film, in «Der Pate»-Manier gefilmt, beginnt in düsteren Zeiten. «In einer dunklen Kammer, kurz nach 21.00 Uhr, trifft sich die Speerspitze der wählerstärksten Partei der Schweiz. Die wohl verrückteste Zeit im politischen Leben nimmt damit wieder ihren Anfang.»
In den Hauptrollen: Adrian Amstutz als gut frisierter Wahlkampfstratege, Christoph Blocher als «Der Pate». Thomas Matter gab Geld und Idee – und im Film den Blues-Brother Elwood.
Andreas Glarner mit Kriegsbemalung und Falkenaugen steht seinen Winnetou, Ueli Maurer den eingeschleusten Undercover-Agenten. Toni Brunner ist «Heidi». Martullo Blocher kann auf eine Rolle in «The Devil wears Prada II» hoffen. Und an Marcel Dettling ging ein Musical-Darsteller verloren.
Thomas Aeschi gibt in dieser scheinbaren Mission Impossible den Tom Cruise, Camille Lothe das Burgfräulein. Derweilen schlägt Andreas Glarner Vollpfosten ein und macht den Haag nicht zu weit. Das zumindest lassen die bereits publizierten Szenebilder erahnen.
SVP Kläberli fürs Stickeralbum
Doch ein Film ist nicht genug. Die SVP hat noch ein paar Kärtli mehr im Ärmel. Oder genauer: Ein paar Sticker. In Panini-Manier hat sie nämlich auch ein Kläberli-Album lanciert.
Wer als erstes die Köpfe aller 300 SVP-Kandidatinnen und Kandidaten eingeklebt hat, gewinnt einen Suzuki Ignis. Das «Parlamentini» kann kostenlos bei der SVP bestellt werden. Hier geht es zu den Wahlkampf-Inszenierungen der anderen Parteien.
