Franken

Dieses Brot kostet in Zürich satte 9,90 Franken

Ein schwedisches Startup verkauft in Zürich Sauerteigbrot für 9,90 Franken. Dieser hohe Preis sei gerechtfertigt, sagt ein Ernährungsexperte.

sauerteigbrot
Diese Sauerteigbrote in Zürich kosten stolze 9,90 Franken. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Zürcher Bäckerei bezahlt man für ein Sauerteigbrot 9,90 Franken.
  • Die Gründerin rechtfertigt den Preis durch das lokale Roggenvollkorn.
  • Auch ein Ernährungsexperte findet zehn Franken für ein solches Brot angemessen.

Zürich ist ein teures Pflaster. Kostet beispielsweise ein Bier in anderen Schweizer Städten 4,50 Franken, sind es in der Limmatstadt gern gegen sechs Franken. Wer aber an der hippen Europaallee einkaufen will, kann so richtig tief in die Tasche greifen.

Und zwar für Brot. In der Food-Halle «The Bridge», die der Migros gehört, muss man für ein Sauerteigbrot von «Sour Good» satte 9,90 Franken hinblättern. Für ein Brioche sogar zehn Franken.

Das ist selbst für gut-zahlende Zürcher Rekord. Ein Sauerteigbrot bei einem anderen Beck kostet hier meist etwas mehr als fünf Franken.

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Die «Sour Good»-Gründerin Anna bei der Arbeit. - Instagram /@sourgood.ch

Gründerin Anna erklärt den astronomischen Preis mit lokal produziertem Roggenvollkorn: «Dieses wird über einen langen Zeitraum fermentiert.» Das Brot sei sehr nahrhaft und enthalte viele Ballaststoffe, die gut für den Darm sind.

Und: Es verkaufe sich gut. Als Nau.ch vor Ort mit Anna spricht, werden zahlreiche Gipfeli und Brötli gekauft. Rund eine Woche sind die Brote geniessbar.

Ernährungsexperte findet Preis legitim

Rückendeckung für die Mega-Preise erhält Anna von David Fäh, Dozent und Wissenschaftler im Bereich Ernährung und Diätetik an der Berner Fachhochschule. Er sagt auf Anfrage: «Die Produktion ist aufwendiger und dauert länger als bei ‹normalen› Broten aus der Migros. Deshalb ist der Preis von 9,90 Franken meiner Meinung nach gerechtfertigt.»

Zudem könne der Teig das Wasser länger binden, dadurch bleiben Sauerteigbrote länger geniessbar.

Würden Sie Brot für rund zehn Franken kaufen?

Fäh verweist auf eine Studie des Weizmann-Instituts für Wissenschaften aus Israel. Das Team fand heraus, dass im speziellen Herstellungsprozess Stoffe entstehen, die der Darmflora guttun können.

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Es können auch Gipfeli und Brioche im Laden gekauft werden. - Nau.ch

Doch auch andere Faktoren tragen zum hohen Preis bei. Für Claudia Vernocchi vom Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verband ist unter anderem der Standort Zürich für dafür verantwortlich.

Denn: «Nicht nur die Herstellung, sondern viele weitere Faktoren fliessen in den Brotpreis mit ein», erklärt die Verbandsvizedirektorin. In Zürich beispielsweise seien die Mieten und Personalkosten höher als in ländlichen Gebieten.

Kommentare

User #4774 (nicht angemeldet)

Linkes essen, linkes tsueri

User #4760 (nicht angemeldet)

Wenn Nahrung, Gesundheit und Wohnen zum Luxus wird und viele Bürger es sogar als normal ansehen das alles teurer wird dann leben Sie bestimmt in Zurich City. Einfach Dekadenz Pur

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