Diphtherie: Mädchen im Bundesasylzentrum Bern erkrankt
Im Bundesasylzentrum Bern wurde wegen des an Diphtherie erkrankten Mädchens ein Aufnahme- und Verlegungsstopp angeordnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Das positiv auf Diphtherie getestete Kind wurde ins Spital gebracht.
- Nur Überprüfung wurde bei den anderen Bewohnern nun auch ein Abstrich durchgeführt.
Im ehemaligen Zieglerspital in Bern, welches heute das Bundesasylzentrum ist, wurde ein Kind positiv auf die Infektionskrankheit Diphtherie getestet. Das Mädchen befindet sich nun im Spital. In zwei Stockwerken des Bundesasylzentrums hat der Kantonsärztliche Dienst des Kantons Bern einen Aufnahme- und Verlegungsstopp angeordnet.
Zur Sicherheit wurde bei den Bewohnenden auf diesem Stockwerk zudem ein Abstrich durchgeführt. Somit soll das Risiko für weitere Ansteckungen gesenkt werden. Ausserdem erhielten sie alle vorsorglich eine Antibiotikatherapie. Die Familie des Kindes befindet sich momentan in einer Wohnung in Quarantäne.
Die Fälle von Diphtherie häufen sich seit einigen Wochen. Bereits Anfang August waren in Bern acht Personen an Diphtherie erkrankt. Schweizweit wurde die Ansteckung im vergangenen Monat bei mindestens 22 Bewohnerinnen und Bewohnern von Bundesasylzentren nachgewiesen.
Zwei Personen mit Symptomen der Rachendiphtherie
Zwei der Erkrankten zeigten Symptome der gefährlicheren Rachendiphtherie. Unklar sei, ob die Erkrankungen in einem Zusammenhang stünden. Dies teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Anfang September auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Betroffen waren insgesamt neun der zwanzig Bundesasylzentren, neben Bern unter anderem Basel, Zürich, Kreuzlingen TG, Altstätten SG und Boudry NE. Für die Bevölkerung besteht nach Angaben des BAG keine Gefahr. Dies, weil die Durchimpfungsquote gegen Diphtherie sehr hoch ist.
Diphtherie ist weltweit verbreitet
Die weltweit verbreitete Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Bakterium verursacht wird. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt über Tröpfcheninfektion. Es gibt zwei Arten der Krankheit: die respiratorische (Atemwege) und die kutane (Haut).
Das auslösende Bakterium produziert ein starkes Gift, das Organe wie Herz, Leber oder Nieren sowie das Nervensystem dauerhaft schädigt. Behandeln lässt sich die Erkrankung mit einem Gegengift sowie Antibiotika. Die Sterblichkeit bei Rachendiphtherie ist mit bis zu 50 Prozent hoch.