Dolder-Besitzer will Zwangsverkauf seiner Kunstwerke verhindern
Dolder-Besitzer Urs Schwarzenbach will einen Zwangsverkauf seiner Kunstwerke in letzter Minute verhindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Urs Schwarzenbach soll eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht haben.
- Zudem habe er der Zollverwaltung einen hohen Betrag überwiesen.
Urs Schwarzenbach will den Zwangverkauf seiner Werke in letzter Minute stoppen. Dazu soll er eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht und einen hohen Betrag an die Zollverwaltung überwiesen haben. Davon weiss die Zollverwaltung allerdings nichts.
Die Bilder hängen bereits und die Nippsachen sind ausgestellt. Morgen Donnerstag könnte die Auktion in der Zürcher Galerie Koller starten. Die Eidgenössische Zollverwaltung will damit einen ersten Teil von 11 Millionen Franken eintreiben, die der Kunstsammler und Hotelbesitzer Urs Schwarzenbach dem Bund schuldet.
Keine Einfuhrsteuer bezahlt?
Dem bekannten Sammler wird nämlich vorgeworfen, keine Einfuhrsteuer auf die eingeführten Bilder bezahlt zu haben. Wie der «Tages-Anzeiger» am Mittwoch schrieb, möchte der Dolder-Besitzer den Zwangsverkauf nun aber in letzter Minute verhindern.
Offenbar soll Schwarzenbach in den letzten Tagen 100'000 Franken der Zollverwaltung überwiesen haben. Mit dieser letzten Tranche sei die ausstehende Einfuhrsteuer der 114 ausgestellten Werke in der Galerie Koller beglichen, so sein Argument. Die Versteigerung seiner Werke sei deswegen sofort zu stoppen.
Schwarzenbachs Anwälte sollen gemäss «Tages-Anzeiger» am Dienstag eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht haben. Davon habe man keine Kenntnis, so der Mediensprecher der Zollverwaltung, Michael Steiner, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Deshalb können wir uns dazu im Moment nicht äussern.»
Razzia im Nobelhotel Dolder
Schwarzenbach steht seit mehreren Jahren in Konflikt mit der Eidgenössischen Zollverwaltung sowie mit den Steuerbehörden von Bund und Kanton Zürich. Dem Sammler wird vorgeworfen, Kunstwerke illegal in die Schweiz eingeführt zu haben. Zudem handelte er im grösseren Stil mit Kunstwerken, ohne diese Tätigkeit zu deklarieren.
Höhepunkt der Auseinandersetzung war die Razzia in seinem Nobelhotel Dolder im März 2017, als die Behörden rund 30 Werke beschlagnahmten, die in den Hotelräumen ausgestellt waren.