Doppelte Ansteckungszahl – Superspreader-Fall weitet sich aus
Das Wichtigste in Kürze
- 137 Corona-Ansteckungen wurden heute dem BAG gemeldet.
- Der Superspreader-Vorfall in Zürich scheint sich weiter zu ziehen.
- Am Dienstag war die Ansteckungszahl noch halb so hoch.
Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz wieder stärker aus. Innert eines Tages hat sich die Zahl der Neuansteckungen mehr als verdoppelt. Der Superspreader-Vorfall im Kanton Zürich zieht zudem weitere Kreise. Auch Schulen wurden wieder geschlossen.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem BAG innerhalb eines Tages 137 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das ist mehr als das Doppelte der am Dienstag gemeldeten 62 Fälle. Zudem ist es das erste Mal seit Anfang Mai, dass die Zahl wieder über die hunderter Marke gestiegen ist.
Besorgnis nimmt zu
Seit ein paar Tagen nimmt die Besorgnis über ein erneutes Aufflammen der Krise wieder zu. Dies nachdem die Ansteckungszahl Ende Mai und bis Mitte Juni relativ tief war und das Schlimmste überstanden zu sein schien. Dazu tragen auch Ereignisse bei, die schon kurz vor oder nach dem letzten Lockerungsschritt zu grossen Menschenansammlungen geführt haben. Etwa Demonstrationen oder zuletzt Partys mit vielen Gästen.
So scheint sich der Fall des Superspreader-Events im Kanton Zürich vom 21. Juni weiter auszuweiten. Damals hatten sich mindestens fünf Personen bei einem im Club «Flamingo» anwesenden Infizierten angesteckt. 300 Personen wurden daraufhin in Quarantäne geschickt.
20 Infizierte in Spreitenbach AG
Zu Beginn der Woche wurde dann bekannt: dass sich in Spreitenbach AG über 20 Personen in der «Tesla-Bar» mit dem Virus infiziert haben. Die Behörden geben an, dass die Infektionen «mit hoher Wahrscheinlichkeit» mit dem Club in Zürich zusammenhängen.
Am Dienstagabend drehte der Fall dann weitere Kreise. Der «Terminus»-Club in Olten SO gab bekannt, dass ein Gast positiv auf das Virus getestet worden ist.
Die Person hat sich über eine Drittperson angesteckt, deren Infektion bis zum Fall Spreitenbach AG zurückverfolgt werden könne. Dies teilte die Staatskanzlei Solothurn am Mittwoch mit. Auch hier wurden 300 Personen in Quarantäne geschickt. Sie sind bislang nicht positiv auf das Virus getestet worden.
Schärfere Vorschriften in Zürich
Im Kanton Zürich wird derweil versucht, den Herausforderungen des Nachtlebens in Bezug auf Corona mit schärferen Vorschriften zu begegnen: Weil im Zürcher Club ein grosser Teil der hinterlassenen Namen und Adressen falsch war, müssen Besucher neu ihre Identitätskarte vorweisen. Und ihre Handynummer überprüfen lassen. Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) gab die Neuerungen am Mittwochnachmittag bekannt..