Dottikon AG durchwühlt Abfallsäcke – und findet Lebensmittel
Alle zehn Jahre untersucht das Bundesamt für Umwelt den Abfall in der Schweiz. Dottikon hat an der Analyse teilgenommen – und fand viele Lebensmittelabfälle.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz wurde 2022 weniger Abfall produziert als 2012.
- Ein Grossteil des Kehrichts wird jedoch falsch sortiert.
- Etwa 30 Prozent bestehe aus Grünabfällen, gefolgt von Kunststoffen und Papier.
Nach der letzten Abfall-Analyse von 2012 hat das Bundesamt für Umwelt (Bafu) nun die neuste Auswertung für 2022 veröffentlicht.
An der Kehricht-Untersuchung hat auch Dottikon AG teilgenommen und im vergangenen Jahr 500 Kilogramm Abfall sortiert.
Wie das Bafu verkündet, sind in den 33 teilnehmenden Gemeinden die Abfallmengen von 1,6 Millionen auf 1,3 Millionen Tonnen zurückgegangen.
Auf jede Person kommen damit etwa 148,2 Kilogramm Kehricht. Das Bundesamt vergleicht die Zahlen alle zehn Jahre.
Reichlich vermeidbare Lebensmittelabfälle
Die Datenauswertung zeigt jedoch, dass weiterhin viele falsche oder unnötige Abfälle im Sack landen. In Dottikon machen etwa Lebensmittelabfälle mit 153 Kilogramm über 30 Prozent des untersuchten Kehrichts aus.
Davon belaufen sich 36,8 Kilogramm auf Rüstabfälle und 25,8 Kilogramm auf rohes Gemüse sowie Früchte. Bei 10,31 Kilogramm handelte es sich um Fleisch und Fisch, 65,4 Kilogramm bildeten übrige Lebensmittel.
Im Durchschnitt warf jeder Schweizer im vergangenen Jahr 22,9 Kilogramm Rüstabfälle und 16,5 Kilogramm übrige Lebensmittel in den Kehricht.
Kunststoff richtig entsorgen
Neben der Fehlplatzierung von Lebensmitteln wurden auch weitere Artikel falsch entsorgt. So landeten in Dottikon 70,79 Kilogramm Kunststoffe in den untersuchten 500 Kilogramm.
Schweizweit belegen die Rubriken «Kunststoffverpackungen übrige», «Papier Übriges» und «Windeln» drei der fünf meisten Abfallarten. In Dottikon bestanden 16,51 Prozent (83,8 Kilogramm) des Mülls aus Windeln.
Das Bafu plädiert dafür, korrekt zu recyceln und zu Produktkreisläufe zu schliessen. In dem Aargauer Dorf können die Einwohnenden zum Beispiel Kunststoffsäcke erwerben und Plastikabfall zum Werkhof bringen. Für biogene Abfälle solle der Grüncontainer genutzt werden.