Drei der fünf wärmsten Sommer waren erst kürzlich
In den letzten fünf Jahren häufen sich die Rekord-Hitzesommer. 2019, 2022 und 2023 schafften es alle in die Top 5 im 160-Jahre-Vergleich.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Sommer 2023 schafft es in die Top 5 der heissesten seit Messbeginn 1864.
- Auch 2022 und 2019 sind auf Platz 2, respektive 4.
- Die Häufung der Hitzesommer ist laut Klima-Experten ein Zeichen für eine Klimaänderung.
2003, 2022, 2015, 2019, 2023 – das sind aktuell die fünf heissesten Sommer der letzten 160 Jahre.
Die diesjährigen Sommermonate haben es mit einem landesweiten Mittel von 1,7 Grad über der Norm (1991–2020) auf Platz fünf geschafft. Das zeigen Daten, die Stephan Bader von Meteo Schweiz für den «Tagesanzeiger» ausgewertet hat.
Laut dem Klimatologen haben wir 2023 den fünftwärmsten Juni, den elftwärmsten Juli und den neuntwärmsten August seit Messbeginn (1864) erlebt. Dafür verantwortlich waren zwei starke Hitzewellen Anfang bis Mitte Juli und Mitte bis Ende August.
Besonders letztere war aussergewöhnlich, wie Meteo Schweiz in einem Blogbeitrag schreibt: «In der Schweiz gab es zu dieser Jahreszeit noch nie eine so lange und intensive Hitzeperiode.»
In Genf fiel mit 39,3 Grad sogar der Augustrekord für die Alpennordseite. «Normalerweise treten starke Hitzewellen im August in der ersten Monatshälfte auf, so auch im legendären Hitzesommer 2003», so Meteo Schweiz.
Der Rekordsommer 2023, der auch neben der Hitze zahlreiche aussergewöhnliche Wetterereignisse brachte, passt zu den Prognosen zum Klimawandel. «Hitzewellen sowie heisse Tage und Nächte werden häufiger und extremer», erklärt Bader im «Tagesanzeiger».
«Signal für Klimaänderung»
Die Zunahme der Hitzewellen sei «eines der deutlichsten Signale» für die Klimaänderung in der Schweiz. «Es ist zu erwarten, dass Sommer mit ausgeprägten Hitzewellen wie in diesem oder letztem Jahr in der Schweiz in den nächsten 20 bis 40 Jahren zunehmend häufiger werden. Durchschnittliche Sommer werden entsprechend seltener», prognostiziert Bader.
Gerade die Städte dürften umso stärker betroffen sein, denn die Modelle berücksichtigen keine sogenannte «Wärmeinsel-Effekte». Dabei ist bekannt, dass die Temperatur in stark überbauten Gebieten meist noch einige Grad höher ist als auf dem Land. «Der grosse Teil der Bevölkerung in den Ballungsräumen ist daher noch stärker von der zunehmenden Hitze betroffen», meint Bader.