Drogen-Krawall: Patient verwüstet im Kantonsspital Baden AG Zimmer
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Patient hat ein Isolationszimmer des Kantonsspitals Baden demoliert.
- Das KSB zeigt den unter Alkohol- und Drogeneinfluss angerichteten Schaden auf Instagram.
- Letztes Jahr kam es auf dem Notfall in Baden zu 140 Übergriffen gegen Mitarbeitende.
«Wenn ein Patient ausser Rand und Band gerät», startet das aargauische Kantonsspital Baden (KSB) am Donnerstag einen Instagram-Post. Daneben: Bilder eines verwüsteten Zimmers. Es komme zum Glück nicht oft vor, heisst es weiter, aber eben doch.
Zu sehen ist ein Isolationszimmer auf der Notfallstation (INZ) im Spital in Baden. Die Aufnahmen zeigen, «wie ein Patient unter Alkohol- und Drogeneinfluss gewütet hat». Dank des «umsichtigen» Handeln des INZ-Teams und der Polizei habe sich niemand verletzt. Das Zimmer sei «in Rekordzeit» wieder repariert worden, heisst es weiter.
Um in solchen Fällen für Sicherheit zu sorgen, arbeitet das Kantonsspital Baden mit einem Sicherheitsdienst zusammen. Bei Bedarf ruft man zusätzlich die Polizei zu Hilfe. So oft scheint das aber nicht von Notwendigkeit zu sein.
Man verzeichne im Kanton «keine vehemente Zunahme» von Ausschreitungen, die Polizeihilfe erfordert, sagt die Kapo Aargau auf Nachfrage von «ArgoviaToday». «Wenn es zu einem Zwischenfall kommt, regelt die Polizei das in Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst.»
Letztes Jahr 140 Übergriffe im Notfallzentrum des KSB
Und wer kommt auf der Notfallstation überhaupt in ein Isolationszimmer? Gemäss Omar Gisler vom Kantonsspital trifft es Patienten, die «potenziell selbst- oder fremdgefährdend» sind.
Im vergangenen Jahr sei es zu «insgesamt 140 verbalen und physischen Übergriffen gegen Mitarbeitende des Notfallzentrums» gekommen. Das Kantonsspital stellt aber klar, dass die Isolationszimmer nicht immer so aussehen wie im neusten Fall.
Patienten «meistens im Delir wegen Narkosemitteln»
Ärger gibt es jeweils vor allem wegen der langen Wartezeiten, heisst es gegenüber «TeleM1». «Diesen Frust lassen einige am Personal aus und da fliesst schon ein verbaler Übergriff in die Statistik ein.»
Demolierungen wie jüngst in Baden kenne man gemäss Mitarbeitenden im Normalfall eigentlich «in Psychiatrien oder Einrichtungen für Süchtige». In Spitälern wie dem KSB sei es «eine Seltenheit. Und wenn, dann waren die Patienten meistens im Delir wegen Narkosemitteln.»