Dübendorf ZH: Stadtverwaltung im Homeoffice – Einwohner verärgert

Matthias Neuhaus
Matthias Neuhaus

Dübendorf,

Um gegen die Energiekrise anzukämpfen, arbeitet die Stadtverwaltung von Dübendorf ZH diese Woche im Homeoffice. Das Licht brennt trotzdem. Es hagelt Kritik.

Stadtverwaltung Dübendorf
Das Gebäude der Stadtverwaltung in Dübendorf ZH. - Google Maps

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stadtverwaltung Dübendorf befindet sich in der ersten Januarwoche im Homeoffice.
  • Dadurch sollen die Heizkosten im Gebäude der Behörden reduziert werden.
  • Bei der Bevölkerung kommt diese Massnahme nicht gut an.

In Dübendorf ZH stehen Einwohnerinnen und Einwohner diese Woche vor einer verschlossenen Stadtverwaltung. Grund: Die Mitarbeiter befinden sich im Homeoffice.

Am Eingang des Gebäudes hängt ein Zettel. Darauf steht, dass die Stadtverwaltung in der ersten Januarwoche zugunsten von Energieeinsparungen zu bleibe. Der Spareffekt bei der Raumtemperatursenkung könne so verlängert werden, heisst es. Die Mitarbeitenden seien deshalb nur telefonisch oder per E-Mail erreichbar.

«Dafür bezahle ich Steuern»

Der Bevölkerung in Dübendorf stösst diese Massnahme sauer auf. Verärgerte Einwohner lassen ihrem Frust gegenüber «Telezüri» freien Lauf.

«Ist das ein Witz? Das kann doch nicht sein», fragt sich ein Mann vor dem Eingang der Stadtverwaltung. Ein anderer wettert: «Das finde ich ein komplettes Armutszeugnis von einer Stadt mit so vielen Einwohnern.» Fast 24'000 Menschen leben in Dübendorf.

Energiekrise
Homeoffice ist im Zuge der Corona-Pandemie für viele Angestellte zum Alltag geworden. (Symbolbild) - dpa

Dass die Behörden Energiesparmassnahmen als Begründung angeben, kommt nicht gut an. Eine verärgerte Frau sagt: «Dann hätte man ja auch die Strassenbeleuchtung weglassen können. Man hätte es auch anders machen können, aber nicht so. Dafür bezahle ich Steuern, pfui Teufel.»

Arbeiten Sie im Homeoffice?

Stadtpräsident André Ingold verteidigt das Vorgehen. Die Verwaltung habe die Energiesparmassnahmen bereits im Oktober getroffen und die Bevölkerung frühzeitig informiert.

Ob er noch einmal gleich handeln würde, wisse er nicht. «Im Oktober sind wir von anderen Szenarien ausgegangen, die jetzt nicht so eingetroffen sind. Daher ist das schwierig zu sagen.»

Licht brennt trotz Homeoffice

Was die Dübendorferinnen und Dübendorfer besonders stört: In der Stadtverwaltung brennt trotz Homeoffice dauerhaft Licht. «Wenn sie schon Strom sparen wollen, dann müssen sie die Lichter schon ausschalten», ärgert sich ein Mann.

André Ingold
André Ingold ist Stadtpräsident von Dübendorf ZH. - keystone

Ingold rechtfertigt sich: «Wenn das tatsächlich so ist, dann haben wir die Technik nicht richtig eingestellt. Eigentlich sollte es dunkel sein. Nur mit dem Bewegungsmelder gehen die Lichter an.»

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