Durchmischung von Schulen soll Chancengleichheit garantieren
Eine soziale Ungleichheit zwischen verschiedenen Quartieren spiegelt sich auch in den Schulen wider. Nun soll es eine bessere Durchmischung geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die soziale und sprachliche Herkunft steht im Zusammenhang mit der Schulleistung.
- Durch eine bessere Durchmischung solle es nun mehr Chancengleichheit geben.
In grossen Städten sollen die Quartiersschulen stärker durchmischt werden, um die Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Die Zusammensetzung von Schulen spiegelt gemäss einer Studie die soziale und ethnische Ungleichverteilung in den Quartieren eins zu eins.
In der Schweiz extrem
Je nach Quartier könnten bereits kleinräumige Anpassungen an den Grenzen der Einzugsgebiete die Durchmischung verbessern, heisst es in der Studie.
die Zusammensetzung der Schulen nach sozialer und sprachlicher Herkunft wirkt sich auf die Schulleistung der einzelnen Schüler aus. Diese Auswirkungen sind in keinem OECD-Land so stark wie in der Schweiz.
Stärkere Durchmischung gefordert
Ein erfolgreicher Bildungsweg und gute berufliche Voraussetzungen hänge auch davon ab, in welches Schulhaus man zur Schule gehe. «Dieser Umstand gefährdet die Chancengerechtigkeit - insbesondere bei Schülern aus Quartieren mit hohem Anteil von migrantischen und sozial schwächeren Familien». Um Chancengerechtigkeit herzustellen, sei eine stärkere Durchmischung an Schulen nötig.
Die Studie untersuchte am Beispiel der Städte Basel, Bern, Genf, Lausanne, Winterthur und Zürich die Schulzuteilung von Kindern. «Soziale und ethnische Vielfalt ist in urbanen Räumen längst eine Realität», lässt sich Studienautor Oliver Dlabac zitieren: «Zum städtischen Raum gehört auch eine durchmischte Volksschule.» Stärker durchmischte Schulen könnten auch zu einer stärkeren Durchmischung der Wohnquartiere beitragen.
Jährlich angepasste Einzugsgebiete
Als Lösung entwickelten die Studienautoren eine Handlungsanweisung, um die Schülerinnen und Schüler zwischen den Quartieren möglichst sozial ausgeglichen zu verteilen. Eine erste grobe Einteilung soll auf der Grundlage von Einzugsgebieten erfolgen.
Diese sollten jährlich angepasst werden, um ausgewogene Klassenbestände zu gewährleisten. Für die Grenzgebiete werden Anpassungen vorgeschlagen, die nicht nur ausgewogenen Klassenbestände beinhalten. Auch ein kurzer, sicherer Schulwegen und eine Nivellierung in der Zusammensetzung der Schulen wird angestrebt.
Um die Akzeptanz zu erhöhen, sollen die Parameter des Algorithmus gemäss Studie offengelegt werden. Die Behörden müssten über die Zuteilungspraxis offen kommunizieren.