Wasser

Durstige Igel sind jetzt auch am Tag aktiv

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Bern,

Bei Hitze müssen Igel bei der Futtersuche mehr Aufwand betreiben. Ein Igelexperte sagt: «Wasser hinstellen ist eine gute Idee.»

Igel
Igel huscht durch den Garten – offenbar ist er auf Wassersuche. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Tierfreundin stellt Igeln Wasser hin – das haben die Tiere gern.
  • Offenbar sind manche Tiere für die Wassersuche auch tagsüber unterwegs.
  • Ein Igelexperte erklärt, was man beim Wasserhinstellen beachten muss.

Igel sind eigentlich dämmerungs- und nachtaktiv. Bei der Nau.ch-Leserin Barbara Flückiger* aus Bern huschen die stacheligen Tiere jetzt auch tagsüber durch den Garten. Zumindest an Hitzetagen.

«Ich vermute, dass die Igel wegen der Hitze schon tagsüber auf den Beinen sind. Die Tiere sind sicher durstig und suchen Wasser», glaubt sie.

Also stellt die Tierfreundin dem Igel Wasser hin. Und siehe da: Der Insektenfresser nimmt das Wasser gerne an. Jööö-Alarm!

Doch: Ist das Wasser-Geben wirklich eine gute Idee?

Nau.ch fragt bei Simon Steinemann nach. Der Geschäftsführer des Igelzentrums sagt: «Ob der Igel tatsächlich wegen Wassersuche unterwegs war. Oder er gestört wurde, erwachte und auf dem Weg zu einem Schlafplatz am Wasser vorbeikam, ist schwer zu beurteilen.»

Findest du Igel herzig?

Vereinzelt sind auch Jungtiere tagsüber unterwegs. Doch: «Auf dem Bild sagt man sicher keinen Jungigel. Dieser mögliche Grund fällt also weg.»

Igel müssen im Sommer mehr Aufwand für Futter betreiben

Auch in Hitzeperioden oder bei grosser Trockenheit finden Igel in der Regel genügend Futter. Auch wenn sie für die Futtersuche mehr Aufwand betreiben müssen.

Der Igelexperte rät daher: «Füttern ist im Sommer nicht nötig, Wasser hinstellen aber eine gute Idee.» Davon können schliesslich auch andere Tiere profitieren.

«Allerdings sollte das Wasser alle drei Tage gewechselt werden», mahnt Steinemann. «Und das Trinkgeschirr sollte mit einem Lappen ausgewischt werden, um mögliche, abgelegte Tigermückeneier zu entfernen.»

* Name von der Redaktion geändert

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Kommentare

User #1333 (nicht angemeldet)

Leute von Igelpflegestationen sind im Bilde! Tierärzte eher nicht.Katzen-Trockenfutter und Wasser unterstützt die Igel beim Überleben in den sterilen Görten.

User #4862 (nicht angemeldet)

Der Igel ist das Wildtier des Jahres 2024. Aufgeräumte Agrarlandschaften haben die früher auf dem Land üblichen Hecken, Gehölze und artenreichen Magerwiesen verdrängt. Es gibt immer weniger Igel. Der Biodiversität in der Schweiz geht es schlecht. Der Zustand der biologischen Vielfalt in der Schweiz ist alarmierend. Der Mensch muss umdenken. Wir sind auf die Vielfalt von Lebensräumen und Arten angewiesen. Der Klimawandel beschleunigt das Artensterben weiter. Die Biodiversität ist für unsere Lebensqualität unabdingbar.

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