Auf den Schweizer Strassen sind immer mehr E-Trottis unterwegs – das führt zu steigenden Unfallzahlen. Die Polizei spricht von einer «negativen Tendenz».
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In der Schweiz gibt es immer mehr Unfälle mit E-Trottinetts. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz kommt es immer öfter zu Unfällen mit E-Trottinetten.
  • Im Kanton St. Gallen gab es im letzten Jahr «zehn Mal mehr» solche Unfälle.
  • Die Polizeien erinnern daran, dass auch E-Scooter-Fahrer sich an Regeln halten müssen.
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Die E-Trottinetts haben die Schweizer Strassen erobert. Das schlägt sich auch in den Unfallstatistiken der Polizeien nieder.

«Letztes Jahr wurden zehn Mal mehr Unfälle mit solchen Gefährten registriert als noch im 2019», hält die Kantonspolizei St. Gallen in ihrem Bericht fest. Im 2022 wurden 32 solche Unfälle verzeichnet – 20 mehr als im Jahr zuvor.

Auch in Luzern beobachtet man diesen Trend: «Leider zeigt die Unfallstatistik mit den E-Trendfahrzeugen eine negative Tendenz», heisst es im Geschäftsbericht. Im Jahr 2022 wurden 31 Unfälle verzeichnet, in denen ein solches Fahrzeug beteiligt war. Im Vorjahr waren es gerade mal neun Unfälle gewesen. Bei 27 der 31 verunfallten «E-Trendfahrzeuge» handelte es sich um Trottinetts.

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Die Unfälle mit E-Trottis haben in der Schweiz zugenommen.
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Im Juni etwa wurde in Villnachern AG bei einem Unfall eine 13-Jährige schwer verletzt.
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Die Polizeien verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr solche Unfälle.
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E-Trotti-Fahrer sind oftmals im «Tandem» und ohne Helm unterwegs.
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Vor allem während der Corona-Zeit erlebten E-Trottis einen Boom.

Die Stadtpolizei Zürich hielt derweil schon im März fest: «Die Anzahl Unfälle unter Beteiligung von E-Trottis ist erneut stark angestiegen auf 137 registrierte Fälle.» Dabei handle es sich nicht wie in der Vergangenheit grösstenteils um Stürze. Stattdessen kommt es immer öfter zu Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmenden.

Polizei empfiehlt Helm-Tragen

Bei den Unfällen werden E-Trotti-Fahrer oftmals schwer verletzt – denn viele tragen keinen Helm. Die Polizei setzt deshalb verstärkt auf Informationskampagnen. Denn auch, wer mit dem E-Trottinett unterwegs ist, muss sich an Regeln halten.

Dazu zählt, dass nicht auf dem Trottoir, sondern am rechten Fahrbahnrand oder auf dem Velostreifen gefahren werden muss. Generell gilt: Wo Velos nicht fahren dürfen, haben auch E-Trottis nichts zu suchen.

Die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt für diese Fahrzeuge bei 20 km/h. Ohne Töffli- oder Traktor-Ausweis auf dem E-Scooter fahren darf zudem nur, wer über 16 Jahre alt ist. Überdies ist die Verwendung einer ständigen Beleuchtung vorgeschrieben.

Haben Sie ein E-Trotti?

Vor allem während der Corona-Pandemie verkauften die Online-Händler haufenweise E-Trottinetts. Noch immer verkauft Brack pro Monat mindestens 100 Geräte, wie «SRF» berichtet. Und Digitec Galaxus brachte im vergangenen Jahr eine fünfstellige Zahl an E-Trottis an den Mann und an die Frau.

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