«Ehe für alle»: Schwule und Lesben wollen bereits aufs Standesamt
Am Sonntag sagte die Schweizer Bevölkerung Ja zur «Ehe für alle». Am Montag gingen bereits die ersten Anfragen ein – wenn auch nur vereinzelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Ja zur «Ehe für alle» erhielten die Standesämter bereits die ersten Anfragen.
- Termine für eine gleichgeschlechtliche Ehe können allerdings noch keine gebucht werden.
- Zuerst muss definitiv bekannt gegeben werden, ab wann die neuen Bestimmungen gelten.
Am Sonntag hat die Schweizer Bevölkerung die «Ehe für alle»-Initiative angenommen. Voraussichtlich ab dem 1. Juli 2022 können gleichgeschlechtliche Paare zivil heiraten. Am Montag erhielten die Standesämter bereits die ersten Anfragen.
Lukas Wigger, Mitarbeiter Kommunikation Präsidialdepartement der Stadt Zürich, sagt auf Anfrage: «Wir hatten heute Vormittag vereinzelte Anfragen beim Zivilstandsamt der Stadt Zürich.» Es haben sich vor allem Paare gemeldet, die in einer eingetragenen Partnerschaft leben und diese umwandeln wollen.
«Ehe für alle»: Datum der Umsetzung noch nicht klar
Dabei müssen sie sich allerdings noch etwas gedulden: Das definitive Datum, ab wann gleichgeschlechtliche Paare eine Ehe schliessen können, ist noch nicht bekannt. Dementsprechend können auch noch keine Termine vereinbart werden.
Dasselbe in Bern: Dort wird bereits auf der Webseite des Standesamtes informiert, dass noch keine Termine gebucht werden können. «Bevor Reservationen von Trauterminen möglich sind, muss das Datum des Inkrafttretens der neuen Bestimmungen verbindlich bekannt sein», heisst es.
«Ehe für alle»: Erste Anfragen bereits eingegangen
Einige Paare sind jedoch ungeduldig: «Vereinzelte, wenige Anfragen sind eingegangen», sagt Hans Rudolf Egli, der Leiter des Zivilstands- und Bürgerrechtdienstes Bern.
Trotz der bereits eingegangenen Anfragen gebe es keine Warteliste. Der Grund: «Weil wir sicher sehr bald über die Möglichkeit der Terminreservationen informieren können.» Die wichtigen Informationen seien alle auf der Webseite des Standesamtes zu finden, sagt Egli.
Die Stadt Zürich hingegen wendete sich bereits an seine Bewohner. In einem Brief habe die Stadt ihre Paare über den aktuellen Stand informiert, sagt Wigger. Der Brief ging an die rund 1400 Paare, die in einer eingetragenen Partnerschaft leben.
Paare können E-Mail hinterlegen
Zudem wurde ihnen angeboten, ihre E-Mail-Adresse zu hinterlegen. «Damit das Zivilstandsamt sie schnellstmöglich informieren kann, sobald Termine reserviert werden können.»
Auch in Basel gingen bereits vereinzelte Anfragen ein, sagt Toprak Yerguz, Leiter Kommunikation des Justizdepartementes des Kantons Basel-Stadt. Dabei ging es allerdings nicht um die Terminreservierung: Die Paare wollten stattdessen wissen, wann das Gesetz in Kraft treten würde.