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Eigene SBB-Verbindungen im Ausland lohnen sich nicht

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Bern,

Die SBB-Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar hat den Verzicht des Bahnunternehmens auf eigene Züge im Ausland begründet.

SBB-Zugkomposition bei Eglisau.
SBB-Zugkomposition bei Eglisau. - Keystone

Die Kooperation mit Nachbarländern sei die bessere Variante als der eigene Betrieb einer Verbindung im Ausland, sagte Ribar. Damit könnten die SBB mehr Passagiere befördern und mehr Direktverbindungen in europäische Länder anbieten, sagte Ribar in einem am Montag publizierten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

Der Aufbau der Struktur im Ausland für einige Züge pro Tag sei teuer. «Wenn wir nun eine Strecke mit einem grossen Potenzial selber betreiben, würden unsere Partner wohl sagen, dann machen wir es in anderen Fällen ebenfalls selber», sagte die Verwaltungsratspräsidentin. Das unternehmerische Risiko schätzten die SBB daher als zu hoch ein.

Eigene Verbindungen in Deutschland schloss Ribar mit der heutigen Infrastruktur des nördlichen Nachbarn aus. «Ich würde in Deutschland nie im Fernverkehr unternehmerisch tätig werden», sagte sie. Ein «vernünftiger» Betrieb sei schwierig.

Die Infrastruktur sei auch auf der Strecke von Genf ins französische Lyon ein Problem. Lyon habe zwar Potenzial. Der Zug wäre eine gute Alternative zur Strasse, sagte Ribar. Nebst Herausforderungen wie der Stromversorgung gebe es aber bereits subventionierte Züge. Die SBB könne der Strasse daher keine Konkurrenz machen, sagte sie.

Geringe Erfolgschancen bei Zug von Schweiz nach London

Konkurrenz in der Luft gebe es auf der Strecke von der Schweiz nach London. Gerne würden die SBB diese Verbindung anbieten, sagte Ribar. Die Erfolgschancen seien hinsichtlich der Konkurrenz durch Billigfluggesellschaften jedoch fraglich. Die SBB müssten in England und Frankreich Unternehmen gründen und Personal anstellen. Die für den Kanaltunnel zugelassenen Züge könnten zudem nicht anderweitig eingesetzt werden.

Und die Verbindungen in den Süden? Einzelne Zugfahrten nach Rom seien ein Thema, sagte Ribar zur Zeitung. Doch fehle es am Rollmaterial für italienische Hochgeschwindigkeitsstrecken. Die Trassen seien zudem stark ausgelastet.

Auf Unterstützung beim Rollmaterial zählten die SBB bei Verbindungen von und nach Österreich. Das Nischenangebot von Nachtzügen sei etwa durch die Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesbahnen möglich. Beim Betrieb von eigenen Nachtzügen würden die SBB auch wegen dem Schweizer Lohnniveau an finanzielle Hürden stossen.

Die SBB bewegten sich in einem engen Korsett. «Wo wir unternehmerische Handlungsspielräume haben, nutzen wir diese konsequent», sagte die Verwaltungsratspräsidentin.

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Kommentare

User #3510 (nicht angemeldet)

Als ob sich Direktzüge aus Grossstädten wie London in die Schweizer Provinz lohnen

User #5252 (nicht angemeldet)

Das lohnt sich sicher nicht und ist mit zu viel Aufwand verbunden, aber mit TGV ab Bern und Zürich bis Paris dort auf den Eurostar umsteigen und ab nach London, ist doch kein Problem, zwischen durch etwas Bewegung tut auch gut.

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