SBB: Diese Änderungen bringt der neue Fahrplan 2021
Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB bauen mit dem neuen Fahrplan den internationalen Personenverkehr aus.
- Mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels wird das Jahrhundertwerk NEAT finalisiert.
- Wegen des Lokführermangels wird es zu Angebotseinschränkungen kommen.
Die SBB verbessern mit dem Fahrplanwechsel 2021 ihr internationales Angebot. Dank der Fertigstellung der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) können internationale Verbindungen schneller und häufiger angeboten werden.
So dauert die Fahrt von Zürich nach Mailand neu noch 3 Stunden 17 Minuten. Doch auch im nationalen Personenverkehr geht es künftig schneller zu und her. Die Fahrzeit von Zürich nach Lugano sinkt neu auf weniger als zwei Stunden. Grund dafür ist die Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels und die Fertigstellung der Bauarbeiten am Zugersee Ostufer.
Gleichzeitig wird das Angebot ab Zürich nach Mailand auf täglich zehn Direktverbindungen ausgebaut. Weiter wird das Fahrplanangebot auf der Strecke Zürich–St. Gallen–München mit neu sechs Zügen pro Richtung täglich ausgebaut. «Dies bedeutet eine Verdoppelung der Direktverbindungen und Sitzplätze zwischen diesen beiden Städten», schreiben die SBB in einer Medienmitteilung.
SBB: Lokführermangel führt zu Betriebs-Einschränkungen
Nebst den Angebotsverbesserungen wird es aber auch zu Einschränkungen kommen. Grund dafür ist der akute Lokführermangel, bei welchem sich die SBB selber an der Nase nehmen. «Die SBB hat in der Vergangenheit bei der Bedarfs-, Einsatz- und Ausbildungsplanung des Lokpersonals Fehler gemacht.»
Die Planungen seien 2019 korrigiert und auf den effektiven Bedarf ausgerichtet worden. Doch diese Anpassungen kommen zumindest teilweise zu spät. So fehlen dem Unternehmen per Ende August 2020 211 Lokführer.
Die Corona-Krise habe die angespannte Situation zusätzlich verschärft, da viele Aus- und Weiterbildungskurse während Monaten nicht durchgeführt werden konnten. Dank den zusätzlichen Ausbildungsklassen, die letzten Sommer gebildet wurden, werde sich der Unterbestand aber in naher Zukunft reduzieren. Konkret soll sich der Lokführermangel bis im Mai 2021 auf rund 110 Personen halbieren.
Bahnersatzbusse und verlängerte Reisezeiten
Trotzdem wird sich der Personalmangel direkt auf das Angebot der SBB auswirken. Bereits Anfangs Monat wurde bekannt, dass gewisse Zugsverbindungen folglich der Covid-19-Krise wegen fehlenden Lokführern nicht wieder in Betrieb genommen werden.
Nun wurden zusätzliche Massnahmen für die Regionen Westschweiz, Mittelland und Nordwestschweiz sowie Zürich festgelegt. «Diese treten ab dem 7. September 2020 in Kraft und dauern bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020», heisst es in einer Mitteilung. Durchschnittlich werden an den Werktagen von den über 9'000 rund 200 (2,2 Prozent) der Verbindungen ausfallen.
Wo möglich und sinnvoll sollen Bahnersatzbusse eingesetzt werden. «Trotzdem müssen die Kunden mit verlängerten Reisezeiten rechnen.» Sämtliche Anpassungen würden aber im Online-Fahrplan abgebildet werden.
Gemäss heutiger Planung könne die SBB das Angebot ab dem Fahrplanwechsel wieder vollumfänglich produzieren. Einzige Ausnahme werde die Romandie sein, wo gewisse Einschränkungen bis April 2021 bestehen bleiben.