Ein Appenzeller wirtet neu im Berggasthaus Aescher (AI)
Der Appenzeller Gallus Knechtle übernimmt die Pacht des weltbekannten Bergrestaurants Aescher. Heute stellte die Stiftung Wildkirchli den neuen Pächter vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Die weltberühmte Beiz Aescher (AI) hat neue Pächter.
- Ein Appenzeller Unternehmer übernimmt die Pacht.
31 Jahre lang wirtete die Familie Knechtle im inzwischen weltberühmten Berggasthaus Aescher. Nun ist Schluss damit. Sie hatte gekündigt, weil ihr der Ansturm der Gäste zu viel wurde. Heute präsentierte die Stiftung Wildkirchli ihren Nachfolger: Es ist Gallus Knechtle aus Stein im Kanton Appenzell. «Wir freuen uns riesig auf die neue Aufgabe. Es ist eine riesige Ehre, in dieser traumhaften Bergkulisse arbeiten zu dürfen, gleichzeitig sind wir uns aber auch der Herausforderung und den Risiken bewusst.»
Gallus Knechtle, Inhaber der Firma Pfefferbeere, ist in der Region für seine kulinarischen Experimente bekannt. Beispielsweise zeigt er seinen Gästen, wie sie Rosen beim Kochen verwenden können oder kombiniert Kaffeebohnen mit Fleisch.
Dass aus dem Berggasthof Aescher nun aber ein experimenteller Feinschmecker-Laden wird, da müssten die Gäste keine Angst haben: «Wir möchten das Alte bewahren und vielleicht mit etwas Neuem mischen, aber wir planen sicher keinen Event-Tempel», so der junge Pächter. Das genaue Konzept steht allerdings noch nicht. Mit der Planungsphase beginnt die junge Firme diesen Winter.
Im Aescher sind nach dem Weggang der Knechtles noch diverse bauliche Änderungen geplant. Am weltbekannten äusseren Erscheinungsbild soll sich aber nichts ändern. Es gäbe nur eine Veränderung, die die Gäste bemerken würden, sagt Stefan Müller von der Stiftung Wildkirchli, die den Pachtauftrag vergeben hat. Die Gäste müssen dann draussen aufs WC gehen.
Das Bild des Gasthauses wurde erst kürzlich von «National Geographic» als Titelbild des Bandes «Places of a Lifetime» gedruckt. Der Aescher wurde als «interessantestes Restaurant der Welt» oder als «schönster Ort der Erde» bezeichnet. Seither erlebt die Bergbeiz einen regelrechten Ansturm.
Vom Touristenstrom hat auch Pfefferbeere-Mitgründerin Melanie Gmünder gesunden Respekt: «Wir freuen uns auf die Touristen, wollen den Aescher aber auch ein bisschen mehr wieder den Appenzellern zugänglich machen.»