Ein Laser als Blitzableiter
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU leitet ein Projekt, das versucht die Risiken in Flughafennähe zu minimieren.
- Physiker wollen mithilfe von starken Lichtstrahlen Gewitterwolken gezielt entladen.
- Erste Tests in der Erdatmosphäre sollen nun auf dem Säntis im Alpstein stattfinden.
Physiker wollen in Flughafennähe für mehr Sicherheit sorgen - indem sie Blitze vom Himmel holen. Ein EU-Projekt soll spezielle Infrarotlaserpulse mit einer Leistung von mehreren Terawatt die Luft ionisieren und dadurch einen elektrisch leitenden Kanal erzeugen. Mithilfe dieses Transits wolle das Team dann Gewitterwolken kontrolliert entladen – und zwar in weiter Ferne von Flugzeugen.
1000 «Schüsse» pro Sekunde
Jean-Pierre Wolf, Physiker an der Universität Genf, verriet gegenüber dem «Tagesanzeiger», dass ein verbesserter Laser mit 1000 Pulse pro Sekunde verwendet werde. «Im Labor waren die elektrischen Kanäle um den Faktor 10 stabiler als früher», sagt Wolf.
Derzeit planen die Experten einen Test auf dem Säntis im Alpstein. Das Experiment namens «Laser Lightning Rod» soll in zwei Jahren starten und Auskunft darüber geben, ob der Laser als Blitzableiter tatsächlich eine Zukunft hat. Denn es ist noch unklar, wie teuer die neue Technik wird.