Einheitliche ÖV-Tarife im Ostschweizer Grenzverkehr nicht in Sicht
St. Galler Regierung sieht vorläufig keine Möglichkeit für einheitliche Tarife im grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr.

Für die St. Galler Regierung sind einheitliche Tarife für den öffentlichen Verkehr über die Grenze vorläufig nicht möglich. Um Berufspendler zum Umsteigen auf den ÖV zu bewegen, will sie auf Absprachen mit Unternehmen setzen, wie es in der Antwort auf einen Vorstoss heisst.
Beim grenzüberschreitenden Verkehr im Rheintal seien verschiedene Verbesserungen des Angebots von Bahn und Bus angekündigt worden, heisst es im Vorstoss der Mitte-EVP-Fraktion.
Die Regierung solle nun erklären, mit welchen Massnahmen die Tarife «grenzüberschreitend möglichst einheitlich» ausgestaltet werden könnten, damit keine Benachteiligungen entstünden.
In ihrer Antwort erklärte die Regierung, dass die ÖV-Tarife in Deutschland und Österreich «markant tiefer als in der Schweiz» liegen. Diese Unterschiede «werden in der nächsten Zeit nicht auszugleichen sein».
Für das Grenzgebiet liege deshalb kein neues Tarifkonzept vor. Die Regierung verwies aber auf Angebote wie das 2017 eingeführte «Jobticket Ostwind-Vorarlberg». Die Nachfrage sei bescheiden.
Zukunftspläne und aktuelle Herausforderungen
2025 werde mit dem Projekt einer «Dreiländer-Jahreskarte» ein Firmen-Jahresabonnement eingeführt, das im gesamten Ostwind-Tarifverbund, in Liechtenstein und in Vorarlberg gelten werde. Die Angestellten müssten dafür nur den Weg zwischen Wohn- und Arbeitsort bezahlen.
Statt auf finanzielle Anreize will die Regierung auf ein Mobilitätsmanagement setzen, das Unternehmen, die Pendlerinnen und Pendler aus Vorarlberg beschäftigen, umsetzen sollen. Ein entsprechendes Angebot könne Vergünstigungen für den ÖV enthalten, aber auch andere Massnahmen wie kostenpflichtige Firmenparkplätze.
Der Tarifverbund Ostwind und die Genossenschaft «42hacks» hätten den Auftrag erhalten, dieses Konzept voranzutreiben. Derzeit liefen Gespräche mit verschiedenen Unternehmen im Rheintal sowie im Fürstentum Liechtenstein. Ziel sei es, Pendlerinnen und Pendler zum Umstieg auf den ÖV zu motivieren.