Einheitlicher Ladestecker für Handy, Kopfhörer und Digitalkamera

Keystone-SDA
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Obwalden,

Ab Ende des Jahres wird USB-C der einheitliche Ladestecker in der EU und Schweiz. Das sind die Vorteile.

USB-C Ladekabel EU
USB-C zeichnet sich schon länger mehrheitlich als Standard für Ladekabel ab. - Pixabay

Kurz nach Weihnachten ist es soweit: Dann sollen die meisten neu verkauften Elektrogeräte in der Europäischen Union einen einheitlichen Stecker haben. Der Ladestecker USB-C wird dann in der gesamten EU zum Standard für Smartphones, Tablets und andere Elektrogeräte. USB-C ist auch in der Schweiz die neue Standardladelösung.

Für alle neuen Handys, Tablets und Digitalkameras. Sie alle sollen dann über den Ladestecker USB-C geladen werden können. Das gilt auch für Lautsprecherboxen, Kopfhörer, tragbare Navigationssysteme, Mäuse und Drucker. Ab Frühjahr 2026 sollen auch alle neuen Laptops über den einheitlichen Ladestecker verfügen.

Andere bislang übliche Stecker wie der ältere Mikro-USB-Anschluss und der Lightning-Stecker für iPhones fallen unter der neuen Richtlinie weg. Die Schweiz übernahm die EU-Richtlinie.

Der Bundesrat verabschiedete im November 2023 die Revision der Fernmelde-Verordnung. Sie gilt seit diesem Jahr. Im Idealfall können Verbraucherinnen und Verbraucher künftig all ihre Geräte mit demselben Kabel laden.

Vorteile des neuen Standards

«Das ist auch ein Sieg des Verbraucherschutzes gegen die Tech-Giganten», betonte die Vorsitzende des Ausschusses für Verbraucherschutz im Europaparlament, Anna Cavazzini (Grüne). «Gleichzeitig heisst weniger Kabelsalat in der Technikschublade vor allem massiv weniger Ressourcenverbrauch in der EU», fügte sie mit Blick auf wertvolle Rohstoffe in den Ladegeräten hinzu.

Neue Geräte sollen unter der Richtlinie zudem immer auch ohne ein beigelegtes Ladegerät angeboten werden. Auf der Verpackung müssen die Hersteller angeben, welche Leistung das Gerät zum Laden benötigt und ob es schnelles Laden unterstützt.

Reaktionen von Herstellern

Apple hat sich den Vorschriften mit den iPhone-Modellen 15 und 16 angepasst, nachdem der US-Konzern nach der vorläufigen Einigung der EU im vergangenen Jahr zunächst Widerstand geleistet hatte. Der Konzern hatte kritisiert, das Gesetz würde Innovationen wie etwa beim kabellosen Laden ersticken.

Zahlreiche neuere Geräte lassen sich ganz ohne Kabel laden, aktuell aber noch mit längerer Ladezeit. Auch Geräte mit kabelloser Ladefunktion müssen unter den EU-Regeln aber immer einen USB-C-Anschluss haben.

Hintergrund zur neuen Richtlinie

Die EU-Institutionen arbeiten seit über 15 Jahren an einer einheitlichen Regelung für Ladegeräte. Erstmals einigte sich die Kommission 2009 mit den meisten Herstellern in einer Absichtserklärung auf einheitliche Standards. Diese waren jedoch nicht verpflichtend, Apple beteiligte sich nicht.

Die Einigung lief 2014 aus. Die Industrie legte erst 2018 einen neuen Vorschlag vor, mit dem die Hersteller die EU-Kommission aber nicht zufrieden stellten. Auch das Europaparlament forderte deshalb wiederholt ein gesetzliches Eingreifen. Mit der aktuellen Richtlinie muss sich auch Apple an die einheitlichen Stecker halten.

Ziele der EU-Kommission

Die neuen Vorgaben sollen den Elektroabfall in der EU jährlich um fast 1000 Tonnen senken und tausende Tonnen CO2 einsparen. Die Kommission rechnet vor allem damit, dass Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Kabel länger verwenden und weniger Ladegeräte kaufen. Bislang geben sie demnach pro Jahr insgesamt rund 250 Millionen Euro für Ladegeräte aus, die eigentlich nicht gebraucht werden.

Kommentare

User #6158 (nicht angemeldet)

Das erste Mal dass die EU etwas positives hervorbringt…

User #1900 (nicht angemeldet)

Einheitlicher Stecker ok aber nicht USB C

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