Einige wenige Arbeitsplätze bei BAT im Jura gerettet
Die Fabrik der BAT in Boncourt JU bleibt teilweise erhalten. Im Lager und der Versandabteilung sollen 15 Arbeitsplätze bestehen bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Oktober wurde angekündigt, dass die Zigarettenfabrik BAT geschlossen werden soll.
- 220 Mitarbeitende sollten im Jahr 2023 gekündigt werden.
- Ein Teil der Fabrik bleibt nun doch erhalten - und damit auch wenige Arbeitsplätze.
British American Tobacco Switzerland (BAT) führt nun doch einige Aktivitäten am Standort in Boncourt im Kanton Jura weiter. Das Lager und die Versandabteilung bleiben erhalten. Rund 15 Arbeitsplätze bleiben damit bestehen.
An der geplanten Werkschliessung ändert der Schritt allerdings nichts. 220 Stellen werden abgebaut.
Auch der Sitz von British American Tobacco bleibt im Kanton Jura. Weitergeführt werde zudem die Zusammenarbeit mit der Stiftung Les Castors, teilte BAT am Donnerstag mit. Die Stiftung bietet geschützte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung an, sechs von ihnen arbeiten derzeit für BAT.
Die Regierung des Kantons Jura begrüsste den Entscheid. Dieser dürfte es erlauben, bedeutende Steuereinnahmen zu erhalten, schrieb sie.
220 Angestellte bei BAT betroffen
BAT hatte im Oktober angekündigt, die gesamte Produktion in andere Fabriken in Europa zu verlagern. Die Verlegung betrifft 220 Mitarbeitende. Die Kündigungen würden in mehreren Wellen im Laufe des Jahres 2023 ausgesprochen.
Diese Nachrichten teilte die Gewerkschaft Unia im vergangenen Dezember um Ende des Konsultationsverfahrens mit. Damals hatten die BAT-Mitarbeitenden einen Sozialplan gutgeheissen.
Die Fabrik in Boncourt wurde 1814 von der Familie Burrus gegründet. 1996 ging sie in den Besitz von Rothmans International über. Rothmans International wiederum fusionierte 1999 mit BAT. Der Standort im Jura wurde in der Folge Hauptsitz des fusionierten Unternehmens in der Schweiz.
Seit 1887 wurden in Boncourt die «Parisienne»-Zigaretten hergestellt, die am zweitmeisten verkaufte Zigarettenmarke der Schweiz. In den letzten Jahrzehnten nahm der Absatz allerdings kontinuierlich ab.