«Einschränken!» So denken Zürcher über E-Scooter in Städten
E-Scooter erhitzen in Paris (F) die Gemüter. Weil sie auch hierzulande im Weg stehen oder in Gewässern landen, werden strengere Regeln gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Frankreichs Hauptstadt verbietet E-Scooter, in der Schweiz spalten sich die Meinungen.
- Einige sehen in E-Trottinetten eine kostengünstigere Alternative zum Auto.
- Andere fordern eine Einschränkung und bessere Regeln für deren Nutzung.
Die Pariser haben genug! Am Sonntag sprachen sich 89 Prozent der Bürger für ein Verbot von E-Scootern aus. Grund: Sie verursachen oft Chaos und Unfälle.
In der Schweiz ist der E-Scooter mittlerweile zu einem gängigen Fortbewegungsmittel geworden. Doch die Meinungen dazu gehen auch hierzulande auseinander, zeigt eine Nau.ch-Strassenumfrage.
«Sie stören mich nicht», sagt Jörg in Zürich zu Nau.ch. Trotzdem wundert er sich: «Man kann ja wunderbar Velos mieten. Demgegenüber sehe ich die E-Scooter als zu gefährlich an.»
E-Scooter ist «falsches Gerät»
Jörg lebt in Köln (D), wo es aufgrund der E-Scootern zu vielen Unfällen komme. Er glaubt: «Es wird sehr viel betrunken gefahren.» Ansonsten hat Jörg an der Elektromobilität nichts auszusetzen – für ihn sei das E-Trottinett einfach das «falsche Gerät».
Einem Verbot, die E-Scooter zu vermieten, steht Jörg eher kritisch gegenüber: «Das kann und sollte man keinem verbieten.» Ein Problem stellen für ihn aber Verleiher dar. «Sie bekommen es einfach nicht in den Griff, die E-Trottinette aufzuräumen.»
Gefahr für Autofahrer
Auch Sevda kann den E-Scootern nicht nur Gutes abgewinnen – gerade als Autofahrerin. «Es ist auch für mich selbst gefährlich, weil E-Scooter-Fahrer oft unerwartet aus jedem Ecken kommen.» Finanziell gesehen seien E-Trottinetts jedoch eine gute Sache.
«Es ist eine Zwischenlösung, um arbeiten zu gehen. Ich finde, dass ein Verbot übertrieben wäre.»
Anders sieht das Niklas: «Ich finde es furchtbar, die E-Scooter teilweise im See zu sehen. Sie werden überall parkiert, teilweise sind sie einfach im Weg.» Er sei aber dafür, sie mancherorts einfach für Touristen zu vermieten.
Forderung nach besseren Regeln
«Aber das Konzept, dass die E-Trottinette die Autos von der Strasse bringen sollen, wurde nicht erreicht.» Niklas stellt klar: «Ich bin absolut dafür, sie einzuschränken. Sie sollten sinnvoller genutzt werden und es sollte bessere Regeln dafür geben.»
Die Stadt Wetzikon ZH etwa verzichtet nach einer achtmonatigen Pilotphase erneut auf die E-Trottinette – auch wegen Reklamationen.
Stadtpräsident Pascal Bassu erklärt gegenüber Nau.ch: «Die meisten negativen Meldungen haben sich auf falsch oder störend parkierte Fahrzeuge auf öffentlichem oder privatem Grund bezogen.» Oft seien deshalb neue Parkverbotszonen eingerichtet worden. Daneben ist das Angebot auf geringes Interesse gestossen, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt.