Eltern reichen wegen Polizisten-Rasers Beschwerde ein
Am Sonntag ist ein Polizist in Bern mit Blaulicht über den Bundesplatz gerast. Zwei Beschwerden gingen bei der Polizei ein, dem Beamten drohen Konsequenzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Berner Polizeiauto rast am Sonntagabend über den Bundesplatz.
- Eltern sind sauer: «Er hat fast mein Kind umgefahren!», beschwert sich jemand.
- Die Polizei bestätigt den Vorfall, Untersuchungen würden laufen.
Sonntagabend am Abstimmungstag, 17 Uhr, Berner Bundesplatz: Es ist heiss, knapp 28 Grad zeigt das Thermometer an. Perfekt also, um die Kleinen bei den Wasserfontänen auf dem Bundesplatz plantschen zu lassen. Idyllisch, heiss – ein perfekter Sommertag eben.
Plötzlich kommt Action in die Szene. Ein Polizeiauto fährt mit Blaulicht und Sirene von der Bundesgasse her in Richtung Bundesplatz. Theoretisch will der Beamte am Steuer wohl zwischen dem Platz und der Berner Kantonalbank (BEKB) passieren.
Dort war zu dieser Zeit aber alles voll mit Leuten – auch ein Nau.ch-Reporter ist vor Ort. Es machte den Anschein, das Auto habe dann in Richtung der Wasserfontänen ausweichen wollen. Aber auch dort waren logischerweise spielende Kinder.
So quetschte sich der Beamte entlang des Randes vom Bundesplatz durch und fuhr auf den Bärenplatz weiter. Nicht die viel bessere Route: Dort ist ebenfalls Fussgängerzone.
Passant: «Hat fast ein Kind umgefahren!»
Ein Vater mit einem Kleinkind vor Ort beschwerte sich lauthals bei anderen anwesenden Polizisten vor dem Bundeshaus. «In so einem Tempo, das ist einfach grobfahrlässig, er hat fast mein Kind umgefahren.» Der Polizist gab ihm dann auch recht, in diesem Tempo könne man da nicht um die Ecke rasen.
Zwei Beschwerden gegen Polizei eingereicht
Hat das Ganze für den besagten Polizisten nun ein Nachspiel? Ja, wie die Kantonspolizei Bern gegenüber Nau.ch bestätigt. Ein Polizeifahrzeug sei zur fraglichen Zeit und Ort mit eingeschalteten Warnvorrichtungen unterwegs gewesen, sagt die Medienstelle. Dies aufgrund einer Alarmmeldung aus einem Gebäude in der Spitalgasse.
«Bezüglich des Einsatzes sind zwei Beschwerden bei uns eingegangen», sagt Kapo-Sprecherin Ramona Mock. «Diesen wird nun nachgegangen, und der genaue Sachverhalt respektive die Umstände werden abgeklärt.»