Energiekrise: Heizkosten steigen heuer im Schnitt um 41 Prozent
Wegen der Energiekrise steigen die Heizkosten in der Schweiz stark an. Laut einer neuen Studie zahlen wir 2022 im Schnitt 41 Prozent mehr als im Vorjahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Durchschnittlich zahlt man in der Schweiz heuer 41 Prozent mehr für Heizkosten als 2021.
- Grund dafür ist etwa der hohe Anteil an Gasheizungen in urbanen Zentren.
- Wer mit Gas- oder Öl heizt, muss mit massiven Mehrkosten rechnen.
Die Energiekrise sorgt dieses Jahr für einen massiven Anstieg der Preise. Wie die aktuelle Immobilienstudie der Zürcher Kantonalbank ZKB zeigt, müssen Schweizer heuer 41 Prozent mehr für Heizkosten zahlen als 2022. Im Kanton Zürich etwa beträgt der Anstieg sogar 53 Prozent.
Als einen Grund dafür nennt die Studie den hohen Anteil an Gasheizungen in urbanen Gebieten. Vor allem bei fossilen Heizsystemen seien die Kostensteigerungen in diesem Jahr besonders hoch.
Energiekrise wirkt sich vor allem auf Öl- und Gasheizkosten aus
Bei einem Standard-Einfamilienhaus mit Gas- oder Ölheizung fallen die Kosten massiv höher aus. Dazu nimmt die Studie als Modell ein Haus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche und Baujahr 2005. Dieses benötige jährlich rund 120 Kilowattstunden Heizenergie pro Quadratmeter.
In diesem Fall muss man mit Öl- oder Gasheizung im Schnitt mit einem Kostenanstieg von jeweils 1400 Franken rechnen. Dies liege deutlich über den Preissteigerungen bei Pelletheizungen (+650 Franken), Wärmepumpen (+35 Franken) und Elektroheizungen (+100 Franken).
Bei den effektiven Mehrkosten würden jedoch auch die regional unterschiedlichen Gas- und Strompreise eine wichtige Rolle spielen.
Die Immobilienstudie der ZKB weist zudem auf das Solarenergie-Potenzial der Städte hin – auch im Winter: «Summiert man den potenziellen Stromertrag für alle geeigneten Dachflächen von Wohngebäuden pro Gemeinde, weisen vor allem Städte hohe Werte auf.»
So könnte in der Metropole Zürich eine Dachfläche von insgesamt 2,8 Quadratkilometern mit Solarpanels ausgestattet werden. Dies entspreche rund 400 Fussballfeldern. Dahinter folgen demnach Basel (1,3 Quadratkilometer) und Bern (1,2 Quadratkilometer).