Energiekrise: Tausende Gastrobetriebe bangen um Existenz
Das Wichtigste in Kürze
- 3000 Schweizer Hotels und Restaurants geraten wegen der Energiekrise in Existenznot.
- Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer fordert deshalb Lösungen vom Bund.
- Im freien Markt könnten die Preise bald um ein Vielfaches ansteigen.
Die Energiekrise mit den gestiegenen Preisen wird für die Schweizer Gastronomie zu einem Problem: Knapp 3000 Hotels und Restaurants, die ihren Strom auf dem freien Markt beziehen, sind in ihrer Existenz bedroht. Das sagt Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer gegenüber «CH Media».
Diese Grossverbraucher würden nur überleben können, wenn der Bund ihnen unter die Arme greift. Die 3000 zählt Platzer zu schweizweit «Zehntausenden», bei denen eine Lösung gefunden werden muss. Die Zahl stammt aus einer Umfrage und Kennzahlen der Strombehörde Elcom.
Es kann davon ausgegangen werden, dass im freien Markt die Preise um ein Vielfaches steigen werden. Wenn neue Verträge abgeschlossen werden, könnte sich der Strompreis verzehnfachen.
Die Betriebe hätten wenig Spielraum, um die Kostenschübe abzufangen, sagt Raiffeisen-Ökonom Alexander Koch den CH-Media-Zeitungen. Es brauche wenig, bis am Ende des Monats kein Geld mehr da sei. Koch: «Bei solch geringen Margen kann bereits eine Verdoppelung des Strompreises zu einer existenziellen Bedrohung werden.»
Auch Kleinverbraucher von Energiekrise bedroht
Ende September lag laut Koch der Grosshandelspreis bei über 300 Euro pro Megawattstunde. Im Jahr 2019 lag dieser noch bei rund 15 Euro. Wie der Ökonom weiter sagt, könnte dieser Preisanstieg auch für Betriebe mit einer tieferen Energienutzung zur Bedrohung werden.
Bereitet Ihnen die Energiekrise Sorgen?
Die meisten Schweizer Gastrobetriebe beziehen die Energie nach wie vor zu Gestehungskosten. Doch auch hier sind die Preise gestiegen. Casimir Platzer rät den Mitgliedern deshalb, «vorsichtig zu kalkulieren». Dies bedeutet wiederum für den Konsumenten eine Teuerung.