Entscheid um Pilatus: Bundesrat muss sich viel Kritik anhören
Die Entscheidung um das Flugzeugwerk Pilatus ist stark umstritten. Das musste sich der Bundesrat auch am Freitag in Stans NW anhören.
Das Wichtigste in Kürze
- Pilatus darf keine Dienstleistungen in Saudi-Arabien und in den VAE mehr anbieten.
- Der Bundesrat hat am Freitag Stans NW im Rahmen seiner zweitägigen Schulreise besucht.
- Dabei musste er sich öffentliche Kritik zum Pilatus-Entscheid anhören.
Der Gesamtbundesrat musste sich bei seinem Besuch in Stans wegen des Pilatus-Entscheids auf dem Dorfplatz die Kritik vom Landammann anhören.
Flugzeugwerk wichtiger Arbeitgeber in Stans
Bundespräsident Ueli Maurer zeigte sich zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werde. An diesem eigentlich unpolitischen Anlass, wurde der Nidwaldner Regierungspräsident Alfred Bossard politisch.
Man dürfe das Geschäftsmodell von Pilatus auch ablehnen, sagte der Landammann. Es könne aber nicht sein, dass zwei Departemente des Bundes ihre unterschiedlichen Ansichten auf dem Buckel eines Unternehmens austragen würden. Er wies darauf hin, dass die Pilatus mit 2000 Angestellten der wichtigste Arbeitgeber Nidwaldens sei.
Der Nidwaldner Regierungsrat hatte sich deswegen in einem Schreiben an den Bundesrat gewandt und eine Aussprache verlangt. Der Bundesrat habe seine Gesprächsbereitschaft bestätigt, sagte Bossard. Die Bevölkerung auf dem Dorfplatz quittierte dies mit Applaus.
Pilatus ist ein Thema
Demonstranten wegen Pilatus-Entscheid auf Dorfplatz
Der Bundesrat hat am Freitag Stans im Rahmen seiner zweitägigen Schulreise besucht. Das Verbot von Serviceleistungen der Stanser Flugzeugwerke Pilatus in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten beschäftige Regierungsrat und Bevölkerung.
Unter die Bevölkerung hatten sich auch einige Demonstranten gemischt. Auf ihren Plakaten stand: «Bundesbern zerstört Arbeitsplätze». Bundespräsident Maurer versuchte, die Wogen zu glätten und betonte die langjährige gute Zusammenarbeit zwischen den Stanser Flugzeugwerken und dem Bund. So fliege auch der Bundesrat mit einem Pilatus-Jet.
Der Entscheid rüttle an den Grundpfeilern der Schweiz, zu denen etwa Verlässlichkeit und das Einhalten von Verträgen gehörten.
Die jetzige Uneinigkeit bezeichnete Maurer als «atmosphärische Störung». Diese könne nicht jetzt auf dem Dorfplatz gelöst werden.
Die Schweiz zeichne sich aber durch ihre Ausgewogenheit aus. Sie sei gezwungen, Kompromisse zu finden. Man werde auch in dieser atmosphärischen Störung, die der Bundesrat weder gesucht noch provoziert habe, eine Lösung finden.