Erste Dateinamen im Darknet nach Hackerangriff in Basel gefunden
Nach dem Hackerangriff hat das Basler Erziehungsdepartement (ED) Datenstrukturen im Darknet identifiziert. Es ist davon auszugehen, dass auch sensible Daten von Schülerinnen und Schülern betroffen sind, wie das ED am Mittwochabend vor den Medien bekanntgab.
Das Wichtigste in Kürze
- Das eingesetzt Spezialistenteam sei zwar noch nicht in der Lage, die Daten herunterzuladen, wohl aber Verzeichnisse mit Dateinamen, sagte Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP).
Da die Daten vom Bildungsserver EduBS-Server stammen, könnten zum Beispiel Noten, Lernberichte und Absenzen im Darknet gelandet sein. Nun werde das Informatik-Team eruieren, welche Personen davon betroffen sind. «Wir werden diese Personen dann direkt kontaktieren», sagte Cramer.
Es sei davon auszugehen, dass der Datenraub sowohl über menschliche wie auch technische Fehler zustande kam, sagte Thomas Wenk, Leiter Digitalisierung und Informatik beim ED. So könnte der Zugriff auf den Server via eine Phishing-Mail erfolgt sein.
Hacker veröffentlichten im Darknet mehrere Datenpakete des Basler Erziehungsdepartements. Die Gruppierung habe mehrere Datenpakete im Gesamtumfang von mutmasslich 1,2 Terabyte im Darknet publiziert, teilte das Erziehungsdepartement am Mittwoch mit.
Wie ein Sprecher des Departements auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte, wurden die Daten von der Ransomware-Bande Bianlian hochgeladen. Die Bande hatte bereits letzten Oktober Datenpakete des Schweizer Chocolatier Läderach ins Darknet gestellt. Aktuell lasse sich noch nicht sagen, ob es sich um heikle Daten handle, sagte der Sprecher.
Auf einen Computer im Erziehungsdepartement war Ende Januar ein Hackerangriff verübt worden. Dies mit dem Ziel, Geld zu erpressen. Auf eine Geldforderung der Erpresser ist das Departement gemäss der Mitteilung nicht eingegangen. Der Kanton Basel-Stadt hat bei der Staatsanwaltschaft eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet.