Die Art der Bestrafung von Erstklässlern am Herrliberg stösst bei Eltern auf grosse Empörung. Der betroffenen Lehrerin droht eine Anzeige.
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Am Herrliberg wurden Erstklässler mit dem Tragen einer Windel bestraft. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Primarlehrerin am Herrliberg soll Kinder mit dem Tragen einer Windel bestraft haben.
  • Die Schulleitung schreibt, einige Kinder wollten die Windel von sich aus tragen.
  • Die Empörung der Eltern könnte zu einer Anzeige gegen die betroffene Lehrerin führen.
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Erstklässler der Herrliberg Primarschule wurden mit dem Tragen einer Windel bestraft. Die betroffenen Eltern sind empört und fordern die Entlassung der verantwortlichen Lehrerin. Die Schulleitung hingegen versucht die «Strafe» zu erklären, doch was steckt dahinter?

Windeln über den Hosen

«Verärgerte und empörte» Eltern meldeten «20 Minuten», dass ihre Kinder als Strafe zur Störung des Unterrichts eine Windel tragen mussten. «Die Lehrperson zwang einige Kinder, die häufig auf das WC wollten, von ihr mitgebrachte Windeln über die Hosen zu tragen.» Das Ganze sei vor den anderen Kindern geschehen.

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Primarschüler beim Unterricht. (Symbolbild) - keystone

Gerade in einer Schule hätte man «solch ein demütigendes und sadistisches Verhalten niemals für möglich gehalten», sagt eine Mutter. Eine andere verurteilt die Bestrafung als «unerhört».

Die Windel als «Metapher»

Die Schulleitung dementiert die Massnahme nicht, erklärt in einem Elternbrief aber deren Hintergrund. So habe die betroffene Lehrerin im Unterricht das «teilweise schlechte Regelverhalten» besprochen. Zur bildlichen Verdeutlichung kam sie auf die Idee des Windel-Vergleichs.

«Als Erinnerungszeichen an das Besprochene» habe sie darauf eine Windel mit zur Schule genommen. Dort habe diese als «Metapher für Regelverstösse» gedient.

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Eine Windel. - pixabay

Jene Idee hätten die Kinder zunächst als lustig empfunden, heisst es in dem «20 Minuten» vorliegenden Brief weiter. «Einige Kinder baten die Lehrerin, bei einem Regelverstoss die Windel sogar anziehen zu dürfen.» Die sich anschliessend gebildete Eigendynamik unter den Kindern hätten mit der Zeit nicht mehr alle lustig gefunden. Rückwirkend gesehen sei die Dynamik von der Lehrerin zu spät unterbunden worden.

Sofortige Entlassung gefordert

Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz verurteilt das Geschehene an der Zürcher Primarschule scharf. Es verstosse gegen die Standesregeln, missachte die Menschenwürde und sei «diskriminierend».

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Studierende, die noch in ihrer Ausbildung sind, sollen beim Lehrermangel Abhilfe schaffen. (Symbolbild) - Keystone

Einen Schritt weiter gehen derweil die Eltern eines betroffenen Kindes. Sie verlangen «die sofortige Entlassung der Lehrerin». Zudem wollen sie «wegen Nötigung Minderjähriger» und «Verletzung der Aufsichtspflicht» Anzeige erstatten.

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