So nimmt die Sek Oberwil BL Stellung zum Skandal-Lager
Das ausgeartete Klassenlager einer Baselbieter Sek sorgte für Empörung. Die Schule zeigt sich vom Verhalten der Eltern enttäuscht.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Juni wurde ein Klassenlager im Tessin wegen Alkohol, Waffen und Sexismus abgebrochen.
- Die Eltern empörten sich, weil sie über die Exzesse nicht informiert worden seien.
- Sie wendeten sich an die Medien – die Sekundarschule Oberwil BL kritisiert das Vorgehen.
Beschimpfungen im Klassenchat, Gewalt gegen Tiere und Alkohol: Das frühzeitig abgebrochene Skandal-Lager der Schule aus Oberwil BL macht von sich reden. In der Folge wurden nicht nur die Kinder nach Hause geschickt, gar die Polizei war auf den Plan gerufen worden.
Die Eltern zeigten sich durch das Verhalten der Sek empört: Sie seien nicht über die Exzesse und die Polizei-Intervention informiert worden. Ausserdem hätte die Schule die Vorfälle im Nachhinein heruntergespielt.
Schulleitung: Man habe rasch reagiert
«Die Lehrpersonen haben die Erziehungsberechtigten rechtzeitig über den Abbruch des Lagers informiert», reagiert die Sek Oberwil. Die Schulleitung habe rasch reagiert und am Freitag nach der vorzeitigen Rückkehr den in derartigen Fällen zuständigen Jugenddienst der Polizei Basel-Landschaft für Einsätze in den beiden Klassen beigezogen.
Zudem distanziert sich die Schule von den «nicht akzeptierbaren» Beiträgen in den sozialen Medien. «Unsere Schule betreibt von sich aus keine Chats mit Schülerinnen und Schülern» heisst es in der Mitteilung. Die erwähnten Beiträge seien in privaten Foren veröffentlicht worden, für welche die Autoren Verantwortung übernehmen müssten.
Schulleitung kritisiert Verhalten der Eltern
Die Schulleitung kritisiert zudem das Verhalten einzelner Eltern: Offenbar haben sich diese direkt an die Medien gewandt, ohne das Gespräch mit der Sek zu suchen. In einer Mitteilung zeigt sich diese enttäuscht: «Wir hätten es begrüsst, wenn die Erziehungsberechtigten den Kontakt mit uns aufgenommen hätten.»
Die Schulleitung beteuert: Die Lehrpersonen hätten durch das sofortige Einschalten der Polizei und den Abbruch des Lagers «professionell und korrekt gehandelt».
Man bedaure «den Abbruch von zwei Abschlusslagern am zweitletzten Lagertag.»
Die Probleme haben sich angeblich bereits im Vorfeld abgezeichnet. Unzählige Male seien die Schul-Pöbler verwarnt worden – jedoch ohne Konsequenzen. Nun schreibt die Schule von «aufgestauten Unstimmigkeiten». Das war offenbar der Grund dafür, warum sich die Eltern an die Presse gewandt haben.