ESC in Basel: Abstimmung über Millionenkredit sorgt für Kontroverse
Am Sonntag stimmt Basel über einen 35-Millionen-Franken-Kredit für den ESC 2025 ab. Die Debatte erhitzt die Gemüter.
Die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) hat ein Referendum gegen den ESC-Kredit eingereicht.4203 Unterschriften wurden gesammelt, wie «Watson» berichtet.
EDU-Präsident Daniel Frischknecht argumentiert, Basel-Stadt könne das Geld besser investieren. Die Partei hat nichts gegen Musik, kritisiert aber die politische Aufladung des Events.
Frischknecht nennt als Beispiele antisemitische Drohungen gegen Israels Teilnehmerin. Auch den als satanistisch empfundenen Auftritt der Irin Bambi Thug in Malmö führt er an.
Kritik der EDU am Konzept des ESC
Die EDU stösst sich besonders an ideologischen Aspekten des ESC. Philippe Karoubi vom EDU-Parteivorstand bezeichnet gegenüber «Deutschlandfunk Kultur» die öffentlichen Ausgaben als «pure Verschwendung.»
Karoubi bemängelt zudem, dass der ESC bestimmte «Ideologien» vermittle. Diese würden «eindeutig gegen die westlichen jüdisch-christlichen Werte und die der Schweiz im Besonderen verstossen».
Er verweist auf eine vermeintliche «Transgender-Ideologie» und «Wokeness». Einige Darbietungen grenzen laut Karoubi an «Okkultismus».
Wirtschaftliche Chancen für Basel
Trotz der Kritik sehen Befürworter wirtschaftliche Chancen. Laut «RP Online» kann Basel mit Einnahmen von etwa 60 Millionen Schweizer Franken durch den ESC rechnen.
Die Europäische Rundfunkunion (EBU) verweist auf positive Erfahrungen in Malmö. Dort habe man seit dem ESC «eine grosse Anzahl internationaler Besucher» verzeichnet.
GLP-Grossrat Johannes Sieber zeigt sich überzeugt: «Die Veranstaltung und das Rahmenprogramm haben einen positiven Impact auf die Region», zitiert ihn «SRF».
Mögliche Konsequenzen bei Ablehnung
Bei einem Nein stünden die Organisatoren vor Herausforderungen. Ein Plan B existiert bislang nicht, wie ESC-Sprecher Estermann gegenüber «Stern» einräumt.
Eine Verlegung in eine andere Schweizer Stadt wäre theoretisch möglich. Estermann warnt jedoch: «Das müsste gut überlegt werden, denn die Vorbereitungen in Basel sind bereits weit fortgeschritten.»
Die Abstimmung am Sonntag wird zeigen, ob Basel den ESC in vollem Umfang ausrichten wird. Die Debatte verdeutlicht die Kontroversen um Kosten und Werte des Events.
Vorfreude auf den ESC 2025?
Der Eurovision Song Contest (ESC) ist ein internationaler Musikwettbewerb, an dem europäische Länder und Australien teilnehmen. Dank Nemos Sieg in Malmö 2024 findet die Veranstaltung im kommenden Jahr in der Schweiz statt.
Die Stadt Basel wurde als Austragungsort gewählt und wird die Veranstaltung in der St. Jakobshalle mit rund 12'000 Plätzen ausrichten. Das Motto des ESC 2025 lautet «United by Music», das Inklusion, Gleichheit und Vielfalt durch Musik betont
Die Halbfinals finden am 13. und 15. Mai 2025 statt, das Finale am 17. Mai 2025. Neben den Hauptshows plant Basel ein umfangreiches Begleitprogramm mit Konzerten und einer «Eurovision Street»