Die Schweizer Bevölkerung beurteilt die weltpolitische Lage pessimistischer als im Vorjahr. Dies zeigt die ETH-Studie zum Sicherheitsempfinden.
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Bereiten den Schweizerinnen Sorgen: Chinas Präsident Xi Jinping (links) und US-Präsident Donald Trump (rechts). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer beurteilen die weltpolitische Lage deutlich pessimistischer als noch 2018.
  • Zu diesem Ergebnis kommt die Studie «Sicherheit 2019» der Militärakademie der ETH Zürich.
  • Die Zukunft der Schweiz wird von den Befragten hingegen weiterhin optimistisch beurteilt.
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Insgesamt beurteilen 73% (Vorjahr: 68%) der Befragten die Entwicklung der weltpolitischen Lage pessimistisch. Die Militärakademie (MILAK) an der ETH Zürich und des Centers for Security Studies präsentierten heute die Studie «Sicherheit 2019».

Zum ersten Mal wurden im Rahmen der Studie auch die Gründe für diese Einschätzung erhoben. Dabei nennen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in erster Linie die Machtpolitik der Grossmächte USA, China und Russland.

Kein Vertrauen in China, Russland und Donald Trump

Diese Staaten werden denn auch als wenig vertrauenswürdig eingestuft. Die USA halten 28% der Befragten für vertrauenswürdig, China 22% und Russland 16%. Auffallend ist, dass der US-amerikanische Präsident Donald Trump häufig namentlich als Ursache für die pessimistische Einschätzung erwähnt wird.

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«Ganz allgemein gesprochen, wie sicher fühlen Sie sich in unserer heutigen Zeit?» - ETH Zürich

Die Befragten vertrauen den politischen Führungskräften in anderen Staaten oft nicht und beklagen, dass diese nur noch für sich selbst schauen und sich nicht um ihre Bevölkerungen kümmern würden.

Angst vor Nationalisten und Rechtspopulisten

Als dritter (Haupt-)Grund für die pessimistische Einschätzung werden ein aufkommender Nationalismus und Rechtspopulismus genannt. Eine knappe Mehrheit von 53% teilt die Auffassung, dass die Beziehungen zwischen den USA und der Schweiz im letzten Jahr gleichgeblieben sind.

Eine Minderheit von 38% äussert die Meinung, dass sich diese verschlechtert haben, nur 3% sehen diese als besser an. 57% der Schweizerinnen und Schweizer sind der Meinung, dass die USA ein zuverlässiger Handelspartner für die Schweiz sei. Ebenfalls sind aber auch 57% überzeugt, dass die momentane US-amerikanische Politik der Schweizer Wirtschaft schadet.

Für die Schweiz weiter optimistisch

Für die Schweiz hingegen ist der Zukunftsoptimismus unter den Befragten mit 86% praktisch ungebrochen hoch (Vorjahr: 87%). Als Gründe dafür nennen die Befragten in erster Linie die gute Wirtschaftslage und das politische System der Schweiz.

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«Wie sehen Sie die nähere Zukunft (etwa die nächsten 5 Jahre) für die Schweiz?» Das war eine der Fragen der Studie von der Milak der ETH Zürich. - ETH Zürich

Ebenfalls erwähnen sie die direkte Demokratie, den Bundesrat, das Schweizer Bildungswesen und die Sozialsysteme. Viele Befragte äussern sich zudem positiv über die vertrauenswürdigen Mitmenschen.

Ebenso häufig genannt wird die gute Sicherheitslage in der Schweiz, sowohl im Hinblick auf terroristische, kriegerische als auch kriminelle Bedrohungen.

Hohes Vertrauen in die Schweizer Behörden wie Polizei oder Bundesrat

Zu diesen Aussagen passt, dass das Vertrauen in Institutionen und Behörden 2019 insgesamt signifikant gestiegen ist und über dem langjährigen Schnitt liegt (6.8 auf einer 10er Skala, langjähriger Schnitt: 6.4).

Die Polizei geniesst nach wie vor das höchste Vertrauen (8.0), gefolgt von den Gerichten (7.4) und dem Bundesrat (7.1). Die mittleren Positionen im «Vertrauensindex» belegen die Schweizer Wirtschaft (7.0), das Eidgenössische Parlament (6.7) und die Schweizer Armee (6.6).

Am Ende des Spektrums befinden sich die Medien (5.8) und die politischen Parteien (5.6). Im Vergleich zum Vorjahr ist das Vertrauen in das Eidgenössische Parlament und die politischen Parteien signifikant gestiegen.

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Die Neutralität geniesst eine hohe Unterstützung. - ETH Zürich

Mehr Geld für die Entwicklungshilfe

Die Neutralität geniesst bei der Schweizer Stimmbevölkerung auch 2019 einen sehr grossen Rückhalt. Sie wird von 96% (+1 Prozentpunkt gegenüber 2018) der Befragten befürwortet.

Ein Beitritt zur EU wird nur von 15% (-1 Pp) der Befragten unterstützt, einen NATO-Beitritt befürworten 18% (-1 Pp).

Deutlich und signifikant gestiegen ist die Zustimmung für vermehrte Entwicklungshilfe. Aktuell teilen 65% (+6 Pp) der Befragten diese Auffassung.

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