Euroairport Basel-Mülhausen will Nachtflugverbot verschärfen
Mit einer Ausdehnung des Nachtflugverbots will der Euroairport Basel-Mülhausen die nächtlichen Lärmimmissionen für die Bevölkerung verringern.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Flughafen in Basel verschärft das Nachtflugverbot.
- Damit soll die Lärmbelästigung für die Bevölkerung verringert werden.
- Abflüge zwischen 23 und 24 Uhr werden deshalb verboten.
Mit einer Ausdehnung des Nachtflugverbots will der Euroairport Basel-Mülhausen die nächtlichen Lärmimmissionen für die Bevölkerung verringern. Ein entsprechender Antrag liegt jetzt der französischen Luftfahrtbehörde vor.
Konkret möchte der Flughafen die geplanten Starts zwischen 23 und 24 verbieten und nur noch verspätete Flugzeuge abheben lassen. Dies wurde am Mittwoch an einer Medienkonferenz mitgeteilt.
Anzahl der Starts würde um 78 Prozent zurückgehen
Des Weiteren sollen ab 22 Uhr und vor 6 Uhr nur noch weniger lärmintensive Flugzeuge zugelassen werden. Der Euroairport hat ein entsprechendes Gesuch bei der französischen Luftfahrbehörde DGAC (Diréction générale de l’Aviation civile) eingereicht.
Der Euroairport spricht von einem «ausgewogenen Ansatz», welcher der betroffenen Bevölkerung Nutzen bringe, ohne allzu grosse sozioökonomische Schäden zu verursachen. Mit der Reduktion der Nachtflüge reduziere sich der Lärm im Norden um 6 und im Süden um 11 Dezibel.
Die Anzahl der Starts würden ausgehend von den Flugbewegungen im Jahr 2019 um 78 Prozent zurückgehen. Auf die gesamten Flugbewegungen aufgerechnet ergebe dies eine Reduktion von 40 Prozent.
Das Szenario werde auf der sozioökonomischen Seite vor allem den Expressfrachtverkehr betreffen, hiess es weiter. Der Flughafen rechnet mit Einnahmeausfällen von 600'000 Euro und einer Reduktion von 6 Stellen.
Benachbarte Bevölkerung kann schon früher entspannen
Als eine der betroffenen Firmen wurde das Logistikunternehmen DHL genannt. Dessen Frachtflugzeuge dürften ab 22 Uhr nicht mehr starten. Diese Massnahmen würden die Lärmbelastung der Bevölkerung in den benachbarten Gemeinden reduzieren. Weitergehende Szenarien, die geprüft worden seien, hätten aber zu starke sozioökonomische Auswirkungen nach sich gezogen.
Der Euroairport hat dieses im Mai einstimmig verabschiedete Szenario nun als Antrag bei der französischen Luftfahrtbehörde deponiert. Das Geschäft muss nun aber einige behördlichen Stufen bis hin zur Europäischen Kommission überwinden. Der Flughafen rechnet, sofern keine Rechtsmittel dagegen ergriffen werden, mit einem Inkrafttreten des Erlasses in rund einem Jahr.
Die Bevölkerung der benachbarten Gemeinden kann aber bereits früher mit etwas mehr Ruhe rechnen. Bereits am 18. Juni werden die Südabfluglinien ab der Piste 15 reduziert.
Basel zufrieden mit dem Antrag
Damit würden sich die Abflüge über weniger dicht besiedeltes Gebiet verschieben. Dies werde besonders in den Schweizer Gemeinden Allschwil und Schönenbuch zu einer Entlastung führen.
In einer ersten Stellungnahme begrüsst das Basler Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) den Antrag des Euroairports. Die Entlastung der Bevölkerung überwiege die damit verbundenen wirtschaftlichen Nachteile, heisst es in einer Medienmitteilung. Von den französischen Behörden erwarte das WSU nun eine rasche Behandlung des Antrags, damit die reglementarische Umsetzung zügig erfolgen könne.