Event-Branche interveniert mit massivem Lobbying
Soll die 1000er-Regel fallen? Der Bundesrat will offenbar am Mittwoch darüber befinden. Für die Event-Branche geht es um viel.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat diskutiert am Mittwoch die 1000-Personen-Regel an Grossevents.
- Die Event-Branche hat mit einem massiven Lobbying interveniert.
Festivals, Vorstellungen, Messen und Auftritte: Wegen des Coronavirus mussten alle Grossereignisse abgesagt werden. Für die Event-Branche ein herber Verlust.
Am Mittwoch will sich nun der Bundesrat nach Angaben der «NZZ am Sonntag» treffen. Dann soll entschieden werden, ob die Regel von maximal 1000 Personen bei Events gelockert wird. Auch Fussballspiele oder Eishockey-Matches wären davon betroffen.
Möglich sind vor allem zwei Szenarien: Eine Lockerung mit Auflagen oder aber das Festhalten an der 1000-Personen-Regel.
Massives Lobbying durch Event-Branche
Im Vorfeld dieses Entscheides hat die Event-Branche ein massives Lobbying aufgezogen. Sie will auf keinen Fall, dass die 1000er-Regel weiter bestand hält. Darum wurden Petitionen lanciert, offene Briefe und Argumentarien an Jorunalisten verschickt und Treffen zwischen Behörden und Verbandsvertretern abgehalten.
Das Ziel ist klar: Die Event-Branche fordert flexible Regelungen mit Schutzkonzept. Wenn die Schutzkonzepte überzeugen, können etwa Spiele laut «SonntagsZeitung» ab Ende August wieder erlaubt werden.
Das Schutzkonzept der Eishockeyligen soll am nächsten Freitag von den Klubs verabschiedet werden. Es sieht unter anderem eine generelle Maskenpflicht für die Zuschauer vor.
Doch auch mit Konzepten, die Kosten würden nicht gedeckt, sagt Peter Zahnder, Geschäftsführer der ZSC Lions, gegenüber dem Blatt. «Aber sie geben uns die Möglichkeit zu überleben.» Spiele mit nur 1000 Zuschauern würden seinem Klub aber das Genick brechen.
Musikbranche hart getroffen
Besonders hart betroffen ist die Musikbranche. Hier braucht es eine lange Vorlaufzeit für die Organisation einer Show. Nun sei man blockiert.
Die Stimmung sei sehr schlecht, erklärt Thomas Dürr, CEO der Basler Act Entertainment gegenüber der «NZZ am Sonntag». Vor allem die unklaren Rahmenbedingungen und die unterschiedlichen Regelungen in den Kantonen seien ein Problem.