Expertinnen raten zum Heizen, auch wenn es teuer ist

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Stadt St. Gallen,

Die Energiekosten bleiben hoch – das dürfte die einen oder anderen beim Heizen zum Sparen bewegen. Expertinnen warnen vor kalten Wohnungen.

Schimmel
So kann es aussehen, wenn man die Wohnung nicht heizt: Schimmel entsteht bei Kälte schneller. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Draussen herrschen wieder Minustemperaturen – damit wird es auch in der Wohnung kalt.
  • Wegen der hohen Energiekosten dürften viele jedoch beim Heizen sparen wollen.
  • Zwei Expertinnen warnen davor, die Heizung ganz auszuschalten. Es droht Schimmel.

Draussen liegt Schnee und es ist kalt – Zeit, sich in der wohlig warmen Wohnung zurückzuziehen. Eigentlich. Denn für viele Sparfüchse ist klar: Auch drinnen bleibt es bei den hohen Heizkosten eher frostig.

Ganz abschalten sollte man die Heizung jedoch nicht, warnen Expertinnen. Letztes Jahr, als die Energiekosten enorm anstiegen, gab es nämlich vielerorts Schimmel-Alarm, weil die Leute zu wenig heizten.

Rahel Gsponer vom Mieterinnen- und Mieterverband sagt zu Nau.ch: «Ich befürchte, dass es auch diese Saison wieder vermehrt zu Schimmel-Ausbrüchen in den Häusern kommt.»

Denn: «Viele Mieterinnen und Mieter haben mit der letzten Heiz- und Nebenkostenabrechnung eine hohe Nachforderung erhalten.» Die sei zumeist auf die gestiegenen Energiekosten zurückzuführen gewesen.

20 Grad sind «vernünftige» Raumtemperatur

«Die Heizung sollte im Winter trotz Sparwille nicht ganz zugedreht werden. Denn kalte Raumluft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen, wodurch sich mehr Kondenswasser bildet.» Dadurch steige dann die Gefahr von Schimmelbewuchs.

Eine «vernünftige» Raumtemperatur von rund 20 Grad spare Energiekosten und verhindere Schimmelbildung. «Primär sollte aber darauf geachtet werden, dass regelmässig und richtig gelüftet wird. Also Stosslüften anstelle von gekippten Fenstern», rät Gsponer.

Zudem sollte man nach Möglichkeit darauf verzichten, Wäsche in der Wohnung aufzuhängen. Stattdessen sollte man Wasch- oder Trocknungsräume benutzen.

Schimmel kann zu Atemnot führen

Doch warum ist es eigentlich so wichtig, Schimmel zu vermeiden? Kurz: Er ist ungesund.

Allergie-Expertin Sonja Hartmann vom Allergiezentrum Aha sagt zu Nau.ch: «Schimmelpilze führen nebst allergischen Reaktionen zu Reizungen der Atemwege, der Augenschleimhäute und der Haut.» Weiter könne er Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Übelkeit bringen.

Hatten Sie zu Hause schon einmal Schimmel?

Einige Menschen haben gar eine allergische Reaktion: «Die Schimmelpilzallergie äussert sich ähnlich wie eine Pollenallergie mit Schnupfen, tränenden Augen, Husten und Atemnot. Häufig tritt auch Asthma auf.»

Deswegen rät Hartmann, jeden Schimmelbefall rasch und fachgerecht zu entfernen. «Dabei sollte auch die Ursache für die erhöhte Feuchtigkeit geklärt und behoben werden.»

Schimmel kann zu Miet-Zoff führen

Doch auch rechtlich tut man sich einen Gefallen, wenn man Schimmel in der Wohnung vorbeugt. Befälle sorgen nämlich immer wieder für Zoff zwischen Mieter- und Vermieterschaft.

Mietverbands-Rechtsexpertin Gsponer erklärt: «Rechtlich handelt es sich beim Schimmel um einen Mangel am Mietobjekt.» Heisst, dass die Vermieterschaft den Mietenden nachweisen müsste, dass sie dafür verantwortlich sind. «Dieser Nachweis ist regelmässig schwer zu erbringen – auch Fachpersonen kommen häufig zu unterschiedlichen Ergebnissen.»

Gelingt der Vermieterschaft dieser Nachweis nicht vollständig, muss diese die Kosten für die Schimmelbeseitigung grundsätzlich übernehmen.

Kommentare

User #1759 (nicht angemeldet)

Wenn man Rentner ist , sind die zusätzlichen 235 Franken Heizkosten sehr viel. Also wird so wenig wie möglich geheizt. Und dann 2 mal im Monat wegen einer Lungenentzündung ins Spital. Trotzdem habe ich kein Schimmel.

User #2970 (nicht angemeldet)

alte isolierverglassungenen wo keine dreifach verglasungen haben sind die grössten kälte brücken da das aluminium die käte nach innen und die wärme nach aussen leitet und dadurch bei noch plusgraden wenn kein radiator unter dem fenster ist oder ein tag oder nachtforhang am fenster ist sehr viel kondenswasser am fenster entsteht der anfang zum schimmel ist so garantiert die ersten monate oder sogar jahre ist er unsichtbar aber spätestens nach ein par jahren wird er sichtbar wird viele male einfach überstrichen trotzdem wächst der schimmel weiter und kann dann auch wie aus dem nichts sichtbar werden eigentlich immer liegt die schuld beim Vermieter da er nicht genügend Heizleistung zur Verfügung stellt und fast überall die leisung genau in der nacht wo sie erforderlich wäre ausschaltet

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