Fabrikgebäude: In Basel tritt Kampfstoff aus Wänden
Im Fabrikgebäude K-90 in Basel wurde ein gefährlicher Schadstoff gefunden. Trotz Gesundheitsrisiken fanden hier bis vor Kurzem noch Veranstaltungen statt.
Das Wichtigste in Kürze
- In einer ehemaligen Fabrik in Basel wurde ein gefährlicher Schadstoff gefunden.
- Swisslife hatte bis vor Kurzem Veranstaltungen und Führungen in dem Gebäude angeboten.
In der alten Farbstofffabrik K-90 in Basel sind im Mai 2021 hohe Werte an Chlorpikrin nachgewiesen worden. Dieser chemische Kampfstoff, ein Nerven- und Lungengift, wurde im Ersten Weltkrieg eingesetzt und kann die Atemwege stark schädigen.
Trotz dieser Gefahr hat der Gebäudeeigentümer Swisslife das Gebäude für Veranstaltungen und Führungen geöffnet. Selbst nachdem die Schadstoffexperten bereits auf das Chlorpikrin aufmerksam gemacht worden waren, wie «SRF» berichtet.
Die Erkennung des Stoffes als den im Ersten Weltkrieg verwendeten Kampfstoff Chlorpikrin erfolgte jedoch erst im Frühjahr 2023.
Daraufhin wurde das Gebäude geschlossen und kann nur noch mit spezieller Schutzausrüstung betreten werden. Swisslife plant, einige Gebäude auf dem Grundstück abzureissen, jedoch nicht das belastete Gebäude K-90.
Reaktionen und weitere Schritte
Swisslife sagt in einer Stellungnahme, das Gebäude im Rahmen einer «periodischen Überarbeitung des Sicherheitskonzepts» geschlossen zu haben. Messungen hätten ergeben, dass an bestimmten Orten Schadstoffbelastungen vorliegen würden, allerdings in einer Konzentration, welche als «nicht besorgniserregend» eingestuft wurde.
Ausserdem verneint die Firma, dass eine Gefahr für die Teilnehmer der Veranstaltungen und Führungen bestanden hätte.
Weiterhin sind Schadstoffuntersuchungen für die Gebäude, die abgerissen werden sollen, noch unter Verschluss. Die Behörden weisen darauf hin, dass diese Untersuchungen etwa 1000 Seiten umfassen.