Fahrplanwechsel: Aargauer «drehen fast durch» wegen vielen Postautos
Seit dem Fahrplanwechsel vom Montag verkehren in Schneisingen AG viel häufiger Postautos. Die Anwohner fordern bereits nach wenigen Tagen eine andere Lösung.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Fahrplanwechsel vom Montag sorgt in Schneisingen AG für Probleme.
- Neu verkehren vier Postautos pro Stunde durch das Guggimoos-Quartier.
- Die Anwohner «drehen fast durch» und fordern bereits jetzt Lösungen.
Nach nicht einmal einer Woche sorgt der Fahrplanwechsel bei Bewohnerinnen und Bewohnern in Schneisingen AG bereits für Aufruhr.
Seit der Einführung eines neuen Fahrplans ist die Zahl der Postautos, die durch das Guggimoos-Quartier fahren, stark gestiegen.
Viermal pro Stunde brausen nun Gelenkbusse durch die engen Strassen. Diese Situation empfinden viele Anwohner als gefährlich und lärmintensiv.
«Wir drehen fast durch!», sagen einige verärgerte Bewohner zur «Aargauer Zeitung» über den Verkehr vor ihrer Haustür.
Bushaltestelle Oberdorf lange von Rufbus bedient
«Man versteht das eigene Wort kaum mehr, wenn der Bus vorbeifährt, und bei offenem Fenster schlafen ist nicht möglich.» Sie berichten auch von Sicherheitsbedrohungen für Fussgänger und Radfahrer – insbesondere für Kinder auf dem Schulweg.
Die Bushaltestelle Oberdorf wurde mit dem letzten Fahrplanwechsel Teil der Linie 354.
Zuvor war sie fast ein Jahrzehnt lang nur von einem Rufbus bedient worden. Jetzt fahren vier Gelenkbusse pro Stunde über die Zelglistrasse und die Alte Siglistorferstrasse zur Haltestelle.
Gemeinderat verspricht Verbesserungen
In einer Mitteilung vom September kündigte der Gemeinderat an, die Situation zu prüfen und nach Verbesserungen zu suchen.
Ein beauftragtes Planungsbüro soll untersuchen, ob der Bus-Stopp Oberdorf verlegt oder optimiert werden kann, um das Quartier zu entlasten.
Zudem plant der Gemeinderat eine detaillierte Erfassung aller Halte im Oberdorf für ein Jahr, um mögliche Anpassungen im Folgejahr vorzunehmen.
Die Bewohner des Guggimoos-Quartiers sind jedoch unzufrieden mit diesen Massnahmen. Sie argumentieren, dass die Analyse ein ganzes Jahr dauern wird und sie nicht so lange auf Verbesserungen warten können.
«Der Rufbus hat es bereits bewiesen, dass die Haltestelle Oberdorf nicht regelmässig angefahren werden muss. Und während den Schulferien noch weniger», sagen sie.
Anwohner fordern kleinere Busse
Die Anwohner betonen zwar ihre grundsätzliche Unterstützung für das Postauto – aber nicht in seiner jetzigen Form.
Sie schlagen vor, kleinere Busse einzusetzen und einen Wendeplatz entlang der Hauptachse zu schaffen. So soll der Verkehr in den Quartierstrassen reduziert werden.
Christoph Schneider vom Gemeinderat weist gegenüber der Zeitung darauf hin, dass solche Massnahmen sorgfältig geprüft werden müssen.
Er sagt: «Wir wollten den Rufbus durch etwas Besseres ersetzen und sind der Meinung, dass dessen Abschaffung die beste Lösung ist.»
Er glaube fest daran, dass diese Änderungen den öffentlichen Verkehr aufwerten und die Fahrplanstabilität erhöhen werden.