Fälle von Frauenhandel im Asylbereich steigen markant
Die Zürcher Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) hat im vergangenen Jahr 228 Fälle in ihrer Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel betreut. Der Anteil von Opfern aus dem Asylbereich verdreifachte sich innerhalb eines Jahres.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Betroffene von Frauenhandel kommen aus dem Asylbereich.
- Innerhalb nur eines Jahres hat sich der Anteil verdreifacht.
- Die meisten der Frauen kommen aus Nigeria und Ungarn.
Der Anteil von Opfern aus dem Asylbereich stieg von zehn auf 34 Prozent. Dies geht aus dem am Montag publizierten Jahresbericht 2017 der FIZ hervor. Dieser deutliche Anstieg bei Fällen aus dem Asylbereich beeinflusst auch das Gesamtbild punkto Herkunft.
Seit 2008 war Ungarn Spitzenreiter bei den Herkunftsländern. 2016 mehrten sich erstmals die Fälle aus Nigeria, und 2017 steht das afrikanische Land mit 15 Prozent der neuen Fälle gleichauf mit Ungarn.
Ausbeutung auf der Flucht
Fast alle Betroffenen aus Nigeria sind aus dem Asylbereich. Gemäss Jahresbericht geraten die meisten Frauen bereits auf der Flucht in Ausbeutungsverhältnisse. «Einmal hier im Asylbereich angekommen, erfahren sie nicht den Schutz, den sie brauchen», heisst es weiter.
Von den 228 Fällen waren 111 neue Fälle und 117 weiterlaufende aus den Vorjahren. Über ein Drittel der neuen Fälle betrifft Asylsuchende. In zehn der neuen Fälle sind Minderjährige involviert.