Fallzahlen steigen trotz rekordhoher Inzidenz langsamer an
Das Wichtigste in Kürze
- Der Anstieg der Neuansteckungen mit Corona hat sich verlangsamt.
- Es muss jedoch von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden.
Momentan stecken sich in der Schweiz so viele Menschen mit dem Coronavirus an wie nie seit Beginn der Pandemie. Der Anstieg der bestätigten Fälle hat sich jedoch laut dem neuesten Wochenbericht der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes deutlich verlangsamt.
In den vergangenen sieben Tagen seien ungefähr 230'000 Personen positiv getestet worden, schrieb die Taskforce am Dienstag. Da die Test-Positivitätsrate bei rund 38 Prozent liege, müsse allerdings von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden.
Omikron-Subtyp BA.2 in der Schweiz noch selten
Die Omikron-Variante dominiert demnach das Infektionsgeschehen. Der Anteil der Delta-Variante fiel in der zweiten Januarwoche auf unter 10 Prozent.
Der Subtyp BA.2 ist beispielsweise in Dänemark für mehr als die Hälfte der sequenzierten Fälle verantwortlich. In der Schweiz sei er noch sehr selten und die künftige Entwicklung daher ungewiss.
Grosse Unterschiede gibt es den Angaben zufolge zwischen den Altersgruppen. Den schnellsten Anstieg an Fällen beobachte man derzeit bei Kindern unter zehn Jahren, so die Taskforce. Dagegen sei die Zahl der bestätigten Fälle unter Menschen zwischen 20 und 29 Jahren seit Ende der ersten Januarwoche rückläufig.
Meldeverzögerungen erschweren Prognose
Bei den über 60-Jährigen gebe es bisher in der Omikron-Welle keinen markanten Anstieg der Fälle, hiess es. Und der prozentuale Anteil der über 60-Jährigen bei den bestätigten Fällen habe seit Anfang Jahr kontinuierlich abgenommen.
Die Zahl der neuen Hospitalisationen wegen Covid-19 lasse sich wegen Meldeverzögerungen schlecht abschätzen, hiess es im Bericht weiter. Die Belegung der Normalstationen sei seit Anfang Jahr zunächst angestiegen. Sie ändere sich nur noch langsam, jene der Intensivstationen nehme ab.
Unsicherheit in Bezug auf Gesundheitssystem
Die Zahl der bestätigten Fälle nimmt derzeit langsamer zu als noch zu Beginn der Omikron-Welle. Dies hänge möglicherweise damit zusammen, dass Menschen von sich aus ihr Verhalten anpassten, vermutete die Taskforce. Die Gesamtmobilität sei im Januar bis anhin deutlich tiefer als noch im Dezember.
In Bezug auf die künftige Belastung des Gesundheitssystems bestehen laut der Taskforce Unsicherheiten. Unter anderem wegen der Frage, ob der Anteil der Älteren unter den Infizierten weiterhin tief bleibt. Die Taskforce betonte, auch mit Omikron hätten Ältere, die sich ansteckten, ein deutlich erhöhtes Risiko, Spitalpflege zu benötigen.