Geisterfahrer wird angehalten – klaut Polizeiauto und flüchtet

Auf der Autobahn A6 bei Bern ist es zu einer spektakulären Verfolgungsjagd gekommen. Ein Falschfahrer klaute ein Polizeiauto – die Beamten schossen.

Autobahn A6
Die Autobahn A6 musste am Donnerstagmorgen wegen eines Geisterfahrers im Raum Bern gesperrt werden. (Archivbild= - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Falschfahrer klaute bei einem Polizeistopp auf der A6 in der Nacht ein Polizeiauto.
  • Es kam zu einer Verfolgungsjagd mit der Berner Polizei, die auf den Flüchtigen schoss.
  • Schliesslich endete die Fahrt mit einer Kollision mit einem anderen Polizeiauto.
  • Der Fahrer wurde in kritischem Zustand ins Spital gebracht.

In der Nacht auf Donnerstag hat die Kantonspolizei Bern versucht, auf der A6 bei Bern einen Geisterfahrer zu stoppen. Diesem gelang es daraufhin, ein ziviles Polizeiauto zu klauen. Es kam zu einer Verfolgungsjagd, die für den Fahrer im Spital endete.

Die Kantonspolizei Bern erhielt kurz vor 3.50 Uhr die Meldung zu einem Falschfahrer auf der Autobahn A6, von Thun herkommend in Fahrtrichtung Wichtrach.

Falschfahrer klaut Polizeiauto und flüchtet

Mittels eines künstlichen Staus im Bereich Wankdorf konnte der Falschfahrer gestoppt werden. Gemäss aktuellen Erkenntnissen gelang es dem Mann in der Folge, ein ziviles Polizeiauto, welches für die Erzeugung des künstlichen Staus parkiert worden war, zu entwenden.

Der Mann flüchtete schliesslich wieder in Fahrtrichtung Thun. Dabei kam es zu mehreren Schussabgaben seitens der Einsatzkräfte. Der Mann setzte seine Fahrt dennoch fort.

Autos
Autos auf der Autobahn A1 bei Bern. (Symbolbild) - Keystone

Auf Höhe der Ausfahrt Ostring stellte sich dem flüchtenden Fahrzeug ein weiteres ziviles Polizeiauto in den Weg. Es kam zur Kollision der beiden Fahrzeuge. Mithilfe weiterer Einsatzkräfte und unter Einsatz des Destabilisierungsgerätes konnte der Mann schliesslich angehalten werden.

Im Zuge der Ereignisse wurde er schwer verletzt. Ein Ambulanzteam brachte ihn in kritischem Zustand ins Spital.

Die Autobahn zwischen Wankdorf und der Ausfahrt Ostring in Fahrtrichtung Thun musste für mehrere Stunden gesperrt werden. Gemäss TCS war die Strasse von Wankdorf bis Muri auch am Morgen zwischen sechs und acht Uhr noch gesperrt. Dies führte zu einer Verkehrsüberlastung mit bis zu 30 Minuten Stau. Inzwischen läuft der Verkehr wieder normal.

Im Einsatz standen mehrere Dienste der Kantonspolizei Bern, ein Ambulanzteam, Schutz und Rettung Bern, das Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern, das Tiefbauamt des Kantons Bern sowie das Forensische Institut Zürich.

Zeugen gesucht

Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Falschfahrer und der Fluchtfahrt sind unter der Leitung der regionalen Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland im Gange. In diesem Zusammenhang werden Personen gesucht, die Zeugen der Ereignisse auf der Autobahn geworden sind und allfälliges Bild-/Videomaterial zur Verfügung stellen können. Sie werden gebeten, sich unter der Telefonnummer +41 31 638 81 11 zu melden.

Die erfolgten Schussabgaben sowie der Einsatz des Destabilisierungsgerätes werden durch die Kantonspolizei Zürich, unter Leitung der Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben des Kantons Bern, untersucht.

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