«Fantoche» widmet sich der Brüchigkeit unserer Lebenswelt
Die 19. Ausgabe des Internationalen Animationsfilmfestivals Fantoche gibt sich das Motto «Un monde fagile»; zudem wirft es einen Blick auf Ungarn und das dortige historische Schaffen in der Gattung des Animationsfilms.
An der 19. Ausgabe des Fantoche-Festivals vom 7. bis 12. September treten 76 animierte Kurzfilme in drei Wettbewerben an, sie bewerben sich um insgesamt 13 Preise. 22 dieser Filme stehen im Schweizer Wettbewerb. Die Preise werden am 12. September verliehen.
Insgesamt wurden 2477 Kurzfilme aus 97 Ländern eingereicht, die meisten davon aus den USA, Frankreich und Grossbritannien. Aus der Schweiz waren 72 Filme eingereicht worden, wie die Fantoche-Verantwortlichen am Dienstag mitteilten.
Inhaltlich rückt die abtretende Festivalleiterin Annette Schindler die Brüchigkeit unserer Lebenswelt ins Zentrum. Globale Wirtschaftssysteme und das Gesundheitswesen seien aus dem Lot geraten, aber auch die natürliche Umgebung, politische Systeme und zwischenmenschliche Beziehungen oder persönliche Identitäten zeigten sich als fragil - daher das Motto «Un monde fragile».
Wie Animationsfilme diese Brüchigkeiten umsetzen, zeigen zwei Langfilme und zwei Kurzfilmprogramme. Zudem ist das Fantoche zu diesem Thema Kooperationen eingegangen: mit dem Museum Langmatt in Baden, dem Comic Festival Fumetto in Luzern und der reformierten Kirche in Baden.
Den zweiten Programmschwerpunkt widmet das Festival dem Gastland Ungarn. Vorgesehen ist eine dreiteilige Retrospektive zum dortigen Schaffen der letzten 50 Jahre. In zwei Kurzfilmprogrammen werden Filme aus der klassischen wie der staatlich-sozialistischen Ära gezeigt bis zur zeitgenössischen ungarischen künstlerischen Animation.
Zudem gibt das Fantoche einen Einblick in das Programm zum 100. Geburtstag des ersten Schweizer Animationsfilms, der ab dem 28. Oktober, dem International Animation Day, gefeiert werden soll.