Das geschah: Fastunfall zwischen Patrouille Suisse und Segelflugzeug
Im Sommer 2018 kam es am Flugtag in Schupfart AG beinahe zu einer Kollision zwischen einem Tiger und einem Segelflugzeug.
![Patrouille Suisse Schweizer Armee](https://c.nau.ch/i/8wexJ/900/patrouille-suisse-schweizer-armee.jpg)
Bei einer Vorführung der Kunstflugstaffel Patrouille Suisse am Flugtag in Schupfart AG ist es im Sommer 2018 zu einer Fastkollision zwischen einem Tiger und einem Segelflugzeug gekommen.
Der Pilot des Segelflugzeugs hielt sich gemäss Untersuchungsbericht in der eigens erlassenen Sperrzone auf.
«Es ist nur dem Zufall zuzuschreiben, dass es nicht zu einer Kollision kam», schrieb die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) in ihrem am Montag veröffentlichten Schlussbericht.
Sie verzichtete trotz des schweren Vorfalls auf Empfehlungen.
Der so genannte Airprox ereignete sich am 30. Juni 2018 um 12.33 Uhr in einer Höhe von 1440 Metern über Meer über der aargauischen Ortschaft Zeiningen.
Der geringste Abstand zwischen dem Tiger und dem Segelflugzeug betrug nur 100 Meter horizontal und 40 Meter vertikal. Zum Zeitpunkt des schweren Vorfalls war das Wetter sonnig, windschwach und die Sichtweite betrug 40 Kilometer.
Der damals 50-jährige deutsche Segelflugpilot war vom Flugplatz Winzeln-Schramberg im Schwarzwald aus für einen Rundflug gestartet.
Für die Sust steht fest: Der Segelpilot hielt sich in einem temporären Flugbeschränkungsgebiet auf. Dieses wurde eingerichtet, um unerwünschte Annäherung oder sogar Kollisionen rund um den Flugplatz Fricktal-Schupfart zu verhindern.
Gefährliche Annäherung
Das Segelflugzeug war nicht mit einem Transponder ausgerüstet. Für die militärische Einsatzzentrale war das Segelflugzeug dadurch unsichtbar, weshalb sie den Leader der Patrouille Suisse vor der gefährlichen Annäherung nicht warnen konnte, wie es im Sust-Bericht hiess.
Der Pilot des Segelflugzeuges trat demnach während der Flugvorführung nicht mit dem Flugplatz Fricktal-Schupfart in Funkkontakt, um seine Position mitzuteilen. Der Leader der Patrouille Suisse musste sich während der Flugvorführung auf den Flugweg und die Einteilung der Formationen konzentrieren.
Er sichtete das Segelflugzeug laut Sust erst zu einem Zeitpunkt, als ein Ausweichmanöver im Verband nicht mehr möglich war. Der Pilot des Segelflugzeuges hatte Lärm von Jettriebwerken wahrgenommen und erst danach Flugzeuge der Patrouille Suisse im Vorbeiflug gesehen.