Feuerwerk-Händler verteidigen Branche gegen Öko-Kritik
Umweltschutz und Hitze gehen dem Feuerwerk an die Gurgel. Doch deswegen lässt sich Knallfred-Chef Hanspeter Krieg die Freude daran am 1. August nicht verderben.
Das Wichtigste in Kürze
- Feuerwerke stehen im Zuge der Klima-Bewegung in der Kritik.
- Doch der Fachmann lässt sich die Freude nicht verderben.
- Hanspeter Krieg freut sich auf den 1. August mitsamt der Feuerwerks-Magie.
Es steht nicht gut um das Feuerwerk am 1. August. Letztes Jahr machte die Hitze der Freude einen Strich durch die Rechnung, wie es dieses Jahr aussieht, ist noch unklar. Dafür macht nun auch die Klimadiskussion Druck.
Dem Feuerwerk wird vorgeworfen, unökologisch zu sein. Dies, zusammen mit der Hitze, ist einer der Gründe, warum etwa in Olten am Bundesfeiertag kein offizielles Feuerwerk gezündet wird.
Feuerwerk hat etwas Magisches
Doch Hanspeter Krieg, Inhaber des Fachgeschäfts Knallfred in Bern, lässt sich die Freude am gediegenen Abfeuern nicht verderben. «Feuerwerke machen einfach Spass», sagt Krieg und fügt an: «Es ist ein schönes Bild am Himmel, mit den Funken hat es etwas Magisches.»
Genau diese Freude brachte Krieg auch dazu, Feuerwerks-Händler zu werden. Über einen gemeinsamen Kollegen konnte er das Geschäft kürzlich vom ehemaligen Besitzer übernehmen.
Die ökologische Kritik lässt der Fachmann nicht gelten. «Will man Feuerwerke verbieten, dann müsste man viel mehr verbieten», sagt Krieg.
So sei der Feinstaubausstoss mit dem einer Kerze zu vergleichen, doch ein Verbot der Lichtquelle stehe nicht zur Diskussion. Die Auswirkungen der Pyro-Artikel auf das Klima seien kein Problem.
Laut dem Bundesamt für Umwelt werden pro Jahr rund 460 Tonnen Feuerwerkskörper verkauft. Beim Abbrennen entstehen laut dem Amt 320 Tonnen Feinstaub. Das mache jährlich ein bis zwei Prozent der Gesamtbelastung aus.
Doch Kriegs Ansicht teilen nicht alle. So haben einige Migros Genossenschaften den Verkauf von Feuerwerken eingestellt – mit Verweis auf Umweltschutz.
«Das ist doch nur Werbung», sagt Krieg. Weiter: «Der Verkauf von Pyro-Artikel ist zudem aufwendig, da man etwa Bewilligungen braucht.»
Zuversichtlich für Feuerwerke am 1. August
Der Fachmann vermutet ökonomische Gründe als Motiv. Doch mit den hehren Zielen stehe der orange Riese am Ende besser da.
Krieg ist zuversichtlich, dass am 1. August fleissig gezündelt wird. «Das Wetter sieht gut aus, ich mach mir keine Sorgen wegen Feuerverboten», sagt Krieg.
Doch was gönnt sich der Pyro-Fachmann am 1. August? «Ich habe keine Zeit für ein privates Feuerwerk», so Krieg.
Dafür wird der Pyro-Experte am Bundesfeiertag bei Vereinen und Gemeinden im Einsatz sein. Der Bundesfeiertag – ein nicht ganz normaler Arbeitstag.