Ein Feuerwerk ist schön anzusehen, kann aber auch schnell gefährlich werden. Ein Verein sorgt sich um die Berner Altstadt und fordert ein Feuerwerksverbot.
Barbara Geiser, Vereinigte Altstadtleiste Bern, zum Feuerwerksverbot in den Schweizer Städten. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verein Altstadtleisten Bern fordert per Petition ein Feuerwerkverbot in der Altstadt.
  • In den engen Gassen könne der geforderte Sicherheitsabstand kaum eingehalten werden.
  • Viele Dachstöcke sind aus jahrhundertealtem Holz, die lichterloh brennen würden.
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Wenn es knallt und funkelt, mag das so manche Augen leuchten lassen. Raketen und Vulkane sind am 1. August und in der Silvesternacht zur Tradition. «So ein Feuerwerk ist ja auch toll anzuschauen», sagt Barbara Geisser, Präsidentin der Vereinigten Altstadtleiste Bern.

In der Berner Altstadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, will ihr Verein die Knall- und Leuchtkörper aber nicht haben. «An ungeeigneten Orten lösen sie begründete Ängste aus. Und in unserer Altstadt sind Raketen und andere Feuerwerke besonders gefährlich.»

Feuerwerk
Feuerwerk ja - aber nur aus sicherer Entfernung und nicht mitten in Bern, finden die Vereinigten Altstadt-Leiste Bern. - Keystone

Brandgefahr durch Feuerwerk in der Altstadt

Auf den Verpackungen werde jeweils ein Sicherheitsabstand von 70 bis 80 Metern zu Personen und Gebäuden gefordert. Dieser kann laut Geisser in den Gassen und auf den Plätzen im Berner Stadtzentrum nicht eingehalten werden.

«Die meisten der Dachstöcke und Vordächer in der Altstadt sind aus jahrhundertealtem Holz. Wenn eine Rakete auf einen der hölzernen Laubengänge fällt oder unter dem Hausvordach hängen bleibt, kann das ein Brand auslösen. Das könnte fatal sein!»

Wie lichterloh altes Holz brennen kann, habe man beim Dach der Kirche Notre-Dame in Paris gesehen.

Das ganze Interview mit Barbara Geiser, Vereinigte Altstadtleiste Bern. - Nau

Feuerwehr konnte Katastrophe mit viel Glück verhindern

Im Juli 2018 hat ein Hausbrand die Berner in Atem gehalten. Nur dank der professionellen Feuerwehr und mit viel Glück konnte eine Katastrophe verhindert werden, erinnert sich Geisser.

«Trotz fünf Meter hohen Flammen haben keine Funken die benachbarte Häuser angezündet. Die Feuerwehr konnte von drei Seiten eingreifen. Das ist aber eine Ausnahmesituation», schildert sie das Ereignis.

Nebst der Brandgefahr bergen Feuerwerke laut dem Verein Altstadtleiste Bern auch die Gefahr der Massenpanik. An vergangenem Silvester versammelten sich zahlreiche Leute auf dem Münsterplatz. «Das ist in Bern eine schöne Tradition», erzählt Barbara Geisser.

Im letzten Jahr habe es aber Aufregung gegeben: «Jemand hat etwas angezündet, das fünf Mal laut klöpfte. Die Leute sind in Panik geraten und geflüchtet. Heutzutage erschrickt man schnell, wenn so etwas in einer grossen Menschenmenge passiert.»

Die Präsidentin der Vereinten Altstadtleisten könnte noch weitere «bränzlige» Situationen aufzählen. Mittels Petition fordern sie deshalb ein Feuerwerkverbot für die gesamte Berner Altstadt: «Geniessen wir Feuerwerke, aber zünden wir sie nur an sicheren Orten.»

So handhaben es andere Städte:

In Luzern findet jeweils am 31. Juli ein genehmigtes Feuerwerk statt, welches von einem privaten Veranstalter stammt.

Die Einwohner der Stadt haben in den Nächten auf den 1. und 2. August eine Sondererlaubnis, um privates Feuerwerk zu zünden ohne davor eine Bewilligung einzuholen.

In der gesamten Luzerner Altstadt ist das Zünden jeglicher Feuerwerkskörper aus Sicherheitsgründen verboten.

Feuerwerk
Das «Züri Fäscht» ist das grösste Volksfest der Schweiz und für sein grandioses Feuerwerk bekannt. - Keystone

Zürich ist für seine grossen Feuerwerke am Zürifest und an Silvester bekannt. Auch in diesem Jahr werden diese wie gewohnt stattfinden. Ansonsten gilt jedoch in der ganzen Stadt ein allgemeines Verbot für Feuerwerke ohne Genehmigung.

Auch in Basel findet am 31. Juli jeweils ein grosses Feuerwerk statt. In der Basler Altstadt besteht kein Verbot gegen das zünden von Feuerwerk.

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