Filmfestival Freiburg widmet sich dem «Zustand unseres Planeten»
Die 36. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Freiburg (FIFF) will mit seinem Programm einen Einblick in die aus den Fugen geratenen Welt geben. Im Programm, das am Mittwoch bekannt gegeben wurde, sind insgesamt 127 Filme aus 58 Ländern vorgesehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Einer Weltreise kommen bereits die zwölf Langfilme gleich, die im internationalen Wettbewerb stehen.
Inhaltlich nehmen sie das Publikum etwa in israelische Gefängnisse mit, nach Syrien, wo ein Pianist eine Hymne an die Freiheit spielt oder in die schonungslose Realität im ukrainischen Grenzgebiet. Präsentiert werden auch Blicke nach Georgien, Mexiko, Dschibuti, Afghanistan, Südkorea oder Ruanda.
Einen Schwerpunkt mit eigenen Sektionen widmet das 36. FIFF dem afghanischen Kino und dem Filmschaffen in Angola. Für die Sektion zum Filmschaffen in Afghanistan haben die FIFF-Verantwortlichen dortige Filmschaffende die wichtigsten Filme zusammenstellen lassen.
Dies steht vor dem Hintergrund, dass in Afghanistan das Filmschaffen nach der Machtübernahme der Taliban erneut zum Stillstand gekommen sei, «sein Erbe von der Vernichtung bedroht ist», wie es in einer Mitteilung von Mittwoch heisst. Vorgesehen sind ein Spielfilm und fünf Dokumentarfilme. Zudem ist die afghanische Filmemacherin Sahra Mani Mitglied der Jury und wird im Rahmen des Festivals ihren Film «A Thousand Girls Like Me» präsentieren.
Der angolanische Produzent Joge Cohen hat die Sektion Neues Territorium kuratiert. Diese Sektion, die dem Publikum «eine neue oder verkannte Filmszene näherbringen» soll, stellt in diesem Jahr folglich Angola ins Zentrum. Denn dem angolanischen Film sei seit 20 Jahren kein Panorama mehr gewidmet worden, heisst es seitens des FIFF. Vorgesehen sind zehn Spielfilme sowie ein Kurzfilmprogramm aus dem westafrikanischen Land.
Darüber hinaus gibt das FIFF auch in diesem Jahr wieder dem schweizerischen Filmschaffen eine Plattform, mit der Sektion Passeport Suisse. Auf dem Programm steht die Fernsehserie «Hors Saison», deren sechs Episoden in voller Länge gezeigt werden. Die Serie stammt vom Freiburger Pierre Monnard («Platzspitzbaby»). Über alle Sektionen hinweg sind 14 Filme programmiert, die von der Schweiz produziert oder koproduziert wurden.
Ausserdem erwarten das Publikum eine Mad Max-Nacht sowie eine Grossleinwand mit Videogames im Rahmen des Programms Cutscene. Insgesamt sind am diesjährigen FIFF fünf Weltpremieren, eine internationale Premiere, vier Europa- und 47 Schweizer Premieren vorgesehen.
Und: Die Verantwortlichen wollen ihr Programm in Freiburg auf der deutsch-französischen Sprachgrenze dem deutschsprachigen Publikum zugänglicher machen. So sollen in diesem Jahr 96 Prozent aller Filme in der Originalversion gezeigt werden erstmals mit deutschen wie französischen Untertiteln.
Die 36. Ausgabe des FIFF findet vom 18. bis 27. März in insgesamt 11 Kinosälen in Freiburg statt. «Für das FIFF-Team bedeutet die Freude über die Rückkehr zur Normalität eine Rückkehr zum Aussergewöhnlichen, zur Extravaganz, zur Verrücktheit, zum Unvergesslichen», lässt sich dazu der künstlerische Leiter Thierry Jobin zitieren.