Firmengründungskurs für Migranten in Bern

Philipp Kobel
Philipp Kobel

Bern,

Der Wille ist da, das Know-how fehlt. Oft sind Migranten in der beruflichen Selbständigkeit zum Scheitern verurteilt. Ein Kurs in Bern soll Abhilfe schaffen.

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Eindrücke und Stimmen vom Firmengründungskurs der Stadt Bern. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Kurs soll Migranten das Rüstzeug zur erfolgreichen Firmengründung geben.
  • Es soll verhindert werden, dass ein Geschäft nach kurzer Zeit scheitert.

Wodurch erreiche ich meine Kunden? Welche Gesetze gilt es zu beachten? Und wie sieht eine Finanzplanung aus? Mit solchen Fragen müssen sich Migratinnen und Migranten auseinandersetzen, wenn sie den Gang in die berufliche Selbstständigkeit wagen.

Oft wird der Mut nicht belohnt. Nach kurzer Zeit scheitert das eigene Geschäft. Der Wille mag vorhanden gewesen sein, das nötige Know-how nicht. Das muss nicht sein, findet das Kompetenzzentrum Integration der Stadt Bern.

In einem sogenannten Firmengründungskurs bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Einführung. Diese beinhaltet alle wichtigen Aspekte, die vor oder kurz nach der Eröffnung eines KMU zu beachten sind.

Kursleiterin Gretel Gambarelli: «Es gibt einige, die schon ein Geschäft haben, das vielleicht nicht so erfolgreich ist. Die meisten haben aber keine Erfahrung.» Die gebürtige Italienerin gründete vor drei Jahren ein Netzwerk, um insbesondere Migrantinnen den Einstieg in die Selbständigkeit zu ermöglichen.

gambarelli firmengründungskurs
Gretel Gambarelli leitet den Firmengründungskurs. - Nau

Neue Erfahrungen sammeln

Der Firmengründungskurs dauert insgesamt acht Stunden, verteilt auf vier Abende. 15 Teilnehmer haben sich angemeldet, vier Männer und elf Frauen.

Gisele Schmid, Brasilianerin und seit 1998 in der Schweiz, ist eine davon. Sie will neue Erfahrungen sammeln und ihre Ideen besser strukturieren. «Es ist ein echter Austausch, das ist cool», sagt die 45-Jährige.

Der Unterricht erfolgt sowohl frontal, als auch partizipativ in Gruppenarbeiten und Diskussionen. Ana Rodriguez ist nicht nur aus Eigeninteresse im Kurs. «Ich möchte mein Wissen weitergeben an Leute, die noch nicht lange hier sind.» Die Kolumbianerin arbeitet für ein US-Unternehmen und kam 1995 in die Schweiz.

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