Flughafen Zürich: Schweizer wartet 3 Stunden – Höhepunkt kommt erst
Die Sommerferien beginnen. Für die Passagiere am Flughafen Zürich heisst das: Geduld ist gefragt. Dabei ist der Höhepunkt noch nicht einmal erreicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Schweizer will nach London – und muss drei Stunden am Flughafen Zürich warten.
- Der Airport erwartet den Peak Ende Juli, wenn sich Abreisende und Rückkehrer kreuzen.
- Derweil freuen sich die Kunden über die neuen Sicherheitsscanner.
Georg M.* (43) fliegt nur schnell nach London. Doch was er am gestrigen Sonntagabend am Flughafen Zürich erlebt, überrumpelt ihn.
Vor dem Check-in-Schalter der Fluggesellschaft Swiss stauen sich die Touristenmassen. «Wie ich es noch nie erlebt habe», sagt er zu Nau.ch.
Fotos zeigen Familien, Alleinreisende, Jung und Alt mit grossen Koffern. Es sind so viele, dass die Schlange zum Anstehen in einen riesigen Haufen übergeht.
Was Georg besonders erstaunt: «Die meisten mussten nur noch ihren Koffer aufgeben. Eingecheckt hatten sie schon zu Hause.» Wie auch er selbst. Trotzdem habe er ganze «drei Stunden» bis zum Abflug gehabt – statt normalerweise eineinhalb bis zwei. Es ist ein neues Nadelöhr beim Schalter der Airline – statt wie bisher beim Security-Check.
Und: Der Höhepunkt des Ansturms ist noch nicht einmal erreicht, erklärt der Flughafen auf Anfrage von Nau.ch.
Tage mit über 100'000 Passagieren am Flughafen Zürich erwartet
Sprecherin Bettina Kunz sagt, der Peak des Ferienverkehrs werde erst für Ende Juli erwartet: «Dann, wenn erste Reisende bereits wieder zurückkehren und andere noch in die Ferien fliegen.»
Die Sommerferien gehören natürlich zur Hauptreisezeit am Flughafen Zürich. Kunz führt aus: «Wir erwarten vor allem an den Wochenendtagen von jetzt bis Ende August ein erhöhtes Passagieraufkommen.» An bestimmten Tagen sei mit über 100'000 Passagieren zu rechnen.
Ähnlich klingt es auf Anfrage von Nau.ch bei der Fluggesellschaft Swiss. «Über die Sommermonate hinweg rechnen wir generell mit einem erhöhten Passagieraufkommen», sagt Sprecher Michael Stief. Dieses Jahr könnten es laut der Airline sogar rund zehn Prozent mehr Passagiere werden als im Vorjahr.
Man versuche, diesen Anstieg mit einer vorausschauenden Planung abzufedern. «Wir setzen alles daran, die Wartezeiten am Check-in für unsere Fluggäste so gering wie möglich zu halten. Auf die Wartezeiten bei den Sicherheits- und Passkontrollen haben wir hingegen keinen Einfluss.»
London ist in dieser Hinsicht im Vergleich zu anderen Destinationen ohnehin ein Sonderfall. Bettina Kunz vom Flughafen Zürich erklärt, dass die Reisenden nach der Sicherheitskontrolle auch noch durch die Passkontrolle müssen. Daher «kann sich die Zeit am Flughafen länger verhalten als bei Inner-EU-Flügen».
Neue Scanner sollen Kontrolle verschnellern
Immerhin: Eine Massnahme gegen die langen Wartezeiten beim Sicherheitscheck könnten die neuen CT-Scanner am Flughafen Zürich sein. Zwei von diesen Geräten kommen seit letzter Woche zum Einsatz.
Sie sollen die Kontrollen schneller und angenehmer machen. Denn: Dank dem Scanner muss man elektronische Geräte und Flüssigkeiten nicht mehr aus dem Handgepäck nehmen.
Der Flughafen kann zwar noch kein wirkliches Fazit zu den neuen Scannern ziehen, da die Testphase gerade erst gestartet sei.
Kunz sagt aber bereits: «Grundsätzlich schätzen die Passagiere, dass sie elektronische Geräte und Flüssigkeiten für die Kontrolle nicht mehr aus dem Handgepäck nehmen müssen.» Die Geräte funktionieren, das Personal sei geschult.
Aktuell sind zwei von 26 Linien mit den Geräten ausgerüstet. Die Passagiere können aber nicht selbst wählen, ob sie die Kontrolle durch eine solche Linie durchqueren wollen. Langfristig sollen gemäss dem Flughafen alle Kontrolllinien mit solchen CT-Scannern ausgerüstet werden.